• Alex Rump

    Autor, Aktivist und Blogger

    Themen:

    • Queerness: , , nicht-binäre trans Identität (genderfluid), damit einhergehend: Jugend im Unwissen, was trans Identität ist und damit verbundenes Leid
    • Sexismus & Geschlechter: Sexismus durch das Aufwachsen und wahrgenommen werden als Frau, Intergeschlechtlichkeit (Swyer syndrome) – damit einhergehend erzwungene Hormontherapie in der Pubertät mit gesundheitlichen Folgen (Knochenbrüchigkeit)
    • Gewalterfahrungen: Psychische Kindesmisshandlung durch narzisstische Mutter (aus Kindesperspektive), physische Misshandlung durch alkoholabhängigen Pflegevater,
    • Vergewaltigung, toxische Beziehung, queerfeindliche Gewalt durch NeoNazis, Mobbing, queerfeindliche psychische Gewalt durch kirchliche Institutionen (katholische Schule)
    • Neurodiversität: ADHS, – beides erst im Erwachsenenalter diagnostiziert, dadurch Kindheit ohne entsprechende Unterstützung
    • Psychische Gesundheit: Depression, CPTSD
    • Behinderung/Krankheit: Leichte Gehbehinderung durch Fahrradunfall, schwere Allergie während der Kindheit, angeborener Herzfehler, Nahtoderfahrung durch Salmonellenerkrankung in der Jugend, brüchige Knochen (durch Hormontherapie) in der Jugend, mit mehreren teils schweren Knochenbrüchen in Händen und Füßen
    • Sonstiges: , Klassismus (Leben und Aufwachsen in Armut), Waise (mit 17)
    Genre:
    • Phantastik (Fantasy, SciFi, Horror) allgemein
    • Romance
    • Kontemporäre Literatur
    • Sachbücher
    • Rollenspiel
    • Eher ungern: Thriller, Krimi (das müsste wenn besprochen werden)
    Trigger:
    • Ausführlich beschriebene Vergewaltigung
    • Kindesmissbrauch aus Perspektive des Missbrauchenden
    E-Mail: rumpalex89@gmail.com
    Webseite: www.alpakawolken.de
    Twitter: @KaenKazui
    Instagram: @alpaka_wolke​

  • Alexander

    Autor und Völkerrechtler

    Themen: Antisemitismus, Psychische Gewalt in Beziehungen/ toxische Beziehungen, Umgang mit Mord/ Gewaltverbrechen, PTBS
    Synästhesie, Legasthenie, (möglicherweise ADHS/Asperger)
    Genres: alle Genres
    E-Mail: lektorat@wortstark-schreiben.de


  • Alexandra

    Themen: Transgeschlechtlichkeit, Trans, Transfrauen
    Genres: keine Erotik
    E-Mail: alexandraboisen65@gmx.de
    Website: https://alexameinetransautorinseite.blogspot.com/

     


  • Alexandra Koch

    Themen: Darstellung von Behinderung, Leben mit Rollstuhl, Glasknochen, Kleinwüchsigkeit
    Genres: Belletristik, Krimi/Thriller, SciFi. Nur bitte keine Fantasy
    E-Mail: alexandra@readpack.de
    Twitter: @readpackblog
    Instagram: @readpackblog


  • Alina Bindrim

    Sprachwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Barrierefreie Kommunikation, Übersetzerin für Leichte Sprache, Kinderbuchautorin

    Pronomen: sie/ihr
    Themen: Ich bearbeite alle Themen rund um Behinderung. Ich habe selbst eine Körperbehinderung und nutze einen Rollstuhl, zudem habe ich selbst Erfahrung mit psychischen Erkrankungen (Angststörung) und Erfahrung mit psychisch kranken Menschen in meinem Umfeld. Als Übersetzerin für Leichte Sprache, Fachkraft für Unterstützte Kommunikation und Sprachwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Barrierefreie Kommunikation habe ich aber auch mit diverse anderen Behinderungsbildern Erfahrung.
    Ich habe Gewalterfahrungen insbesondere im medizinischen Kontext gemacht, bedingt durch meine Behinderung. Auch bei der meines ersten Kindes habe ich viel Gewalt in der Geburtshilfe erlebt. Zudem erlebe ich täglich aufgrund meiner Behinderung.
    Ich habe eine Emetophobie, daher ist Erbrechen ein Trigger.
    Genres: Bevorzugt: Fantasy, Sachbuch, historische Romane, Kinder- und Jugendbuch, behandle ich nicht: Krimi, Thriller
    E-Mail: alina.bindrim@web.de
    Social Media: @Deicheule
    Website: www.LeichteSprache-Bindrim.de


  • Amelie Hanke

    Lektorin, Texterin

    Pronomen: Sie/ihr
    Themen:

    1. Themenfeld: Mutterschaft im Allgemeinen, dazu zählen: (utopische) Ewartungshaltung der Gesellschaft, regretting motherhood, mental load, Sexismus, Verteilung von
    2. Themenfeld: Leben mit chronischen (unsichtbaren) Erkrankungen und der damit einhergehenden psy. Belastung. Konkret: mit insulinpflichtiger Pumpentherapie, Umgang mit Unterzuckerungen, Ängste vor Folgeschäden

    Genres: jedes Genre ist willkommen
    E-Mail: info@lektorat-litterae.de
    Social Media: @lektoratlitterae
    Website: www.lektorat-litterae.de


  • Andrea

    Themen:

    • Queerness (panromantisch, grauasexuell)
    • Manien, Depressionen, Psychosen, bipolare Störung
    • Polyamorie
    • Langjährige Erfahrung mit Armut
    • Paganismus/Heidentum, moderne Hexen (nicht Wicca)

    E-Mail: wortflow@gmx.de


  • Andrea Benesch

    Lektorin, Autorin, Bloggerin

    Anrede und/oder Pronomen: Frau / sie

    Themen: Mobbing, Hochsensibilität, Stalking, Gewalterfahrung, psychische Gewalt, Bodyshaming, Fatshaming. Triggernde Themen: Gewalt gegen Tiere, Folter.

    Genres: alle außer Highfantasy

    E-Mail: lektorat@federundeselsohr.de

    Instagram: @federundeselsohr

    Website: https://www.lektorat-federundeselsohr.de


  • Andrea Karimé

    Kinderbuchautorin

    Themen: Rassismus, Sexismus, Kolonialismus, , Naher Osten, arabische Länder (Kultur, Migration, Religion), Darstellung von BIPOC in Kinderliteratur/ Literaturbetrieb
    Genres: Schwerpunkt Kinderbuch, jedoch alle Genre möglich
    Websitehttp://andreakarime.de
    E-Mail: andreakarime55@hotmail.com
    Instagram: @andreakarimee


  • Anna

    Themen: -Spektrum, Asperger-, erwachsene Frau (nicht als Kind diagnostiziert) mit Asperger- und Komorbiditäten, in meinem Fall wiederkehrende Depressionen und Burnout, Angststörung/Sozialangst, Agoraphobie; Autmismus-spezifisch besonders Alexithymie (Gefühlsblindheit), sensorische Überlastung, Meltdown/Shutdown, Hyperfokus, Stimming (selbst-stimulierendes Verhalten), Masking/Chamaeleoning (soziale Passing-Strategien)
    Genres: keine Kinderbücher; lese Deutsch und Englisch
    E-Mail: kelvedona@gmail.com
    Websitewww.annakelvedon.squarespace.com


  • Anna Belitz

    Themen: /Pansexualität und Polyamorie
    Mail: lektorat-belitz@mailbox.org
    Website: https://lektorat-belitz.de/sensitivity-reading/


  • Anna Cardinal

    Bildungsreferentin, Aktivistin

    Themen: (Anti-)Rassismus, Sexismus, Feminismus, Kultur & Kulturalisierung, Migration, Vielfalt in der Familie, Vielfalt in der Beziehung, Privilegien & Powersharing, Geschlechterrollen, Elternschaft, Mutter- und Vaterrollen, Adultismus, Intersektionalität, Diskriminierung, Vorurteile & Vorurteilsbewusstsein, Depressionen, Tod, Trauer
    Trigger-Themen: stark grafische Darstellungen von Vergewaltigung und sexualisierter Gewalt, Kindesmisshandlung/Kindesentführung
    Genres: Alles außer Splatter-Horror
    Website: www.initial-c.de
    E-Mail
    info@initial-c.de


  • Anna von Rath

    Pronomen: sie/ihr; she/her
    Themen:  Rassismus, Exotismus, Sexismus, (insbesondere in Bezug
    auf den afrikanischen Kontext)
    Genres: Gerne jede Art von postkolonialer Literatur, Reiseberichte oder
    Nature Writing.
    Twitter & Instagram: @poco_lit

  • Annika Harrison

    Autorin, Podcasterin, Korrekturleserin

    Pronomen: sie/ihr
    Themen: , Fettfeindlichkeit, Bodyshaming,
    E-Mail: annika@the-harrisons.de
    Instagram: @annika__harrison
    Twitter :@skepticannika


  • Arpana Aischa Berndt

    Autor*in für Prosa, Lyrik & Drehbuch; Bildungsreferent*in

    Themen: Rassismus, Sexismus & Intersektionalität, Kolonialismus, , Mikroaggressionen, mixed identity, Exotismus, Darstellung von POC in Gegenwartsliteratur/ Literaturbetrieb, Queerfeindlichkeiten,
    Genres: keine Präferenz
    E-Mailarpana.aischa@gmail.com
    Instagram: a_aischa


  • Arzu Aktas

    Sozialpädagogin – Mediation – Awareness

    Pronomen: sie/ihr
    Themen:
    • Soziale Rollen, Soziale Ungleichheit
    • Intersektionalität, Feminismus, Frauenbilder, Migration, türkische Kultur (2. Generation Migration), Transkulturalität
    • Gewaltfreie Kommunikation; Konfliktverhalten/-muster
    • Kinderrechte; Menschenrechte
    • Alltagsrassismus, Rassismus
    • Bildungswesen: Struktureller Rassismus; Übergang Grundschule – Weiterführende Schule; DaZ
    • Arbeitsmarkt
    • Reisen
    • Spiritualität
    • Individualität; Selbstbestimmung; Bedürfnisse und Gefühle benennen; Grenzen setzen

    Genres: offen für alles
    E-Mail: arzu.aktas@yahoo.de


  • Aşkın-Hayat Doğan

    Diversity- & Empowerment-Trainer, Autor

    Themen: Exotismus, gendersensibler Sprachgebrauch, Homosexualität, Intersektionalität, Islam(feindlichkeit), LGBTQIA+, , People of Color, Polyamorie, Rassismus, Sexismus, Türkei/Türk*innen (Kultur, Migration, Sprache)
    Genres: keine Erotica, sonst alles (gern Fantasy, Horror, Science-Fiction, Thriller)
    E-Mail: ahdogan@gmx.de
    Website: https://ask-dogan.de/
    Twitter: @AskDoan1


  • Eine Dozentin meinte mal zu mir, dass eine Arbeit entweder gut oder fertig ist. Ich weiß nicht, ob das auch für nicht-wissenschaftliche Autor*innen gilt, aber wenn ich mir vorstelle, ich würde einen Roman schreiben, dann ginge es mir wohl so: ich wäre nie 100 % zufrieden. Viele Dinge würden mich stören – hier passt dieser Satz nicht so ganz und da ist die Szene einfach zu langweilig. Am allermeisten aber würde es mich stören, im Nachhinein festzustellen, dass ich Mist gebaut hab. Dass ich, als Autorin, und sei es in einem noch so kleinen Rahmen, Diskriminierung (re)produziert hab – ob bewusst oder unbewusst.

    Wer mich und/oder irgendeinen meiner Social Media-Accounts kennt, weiß, dass ich in den letzten Jahren einen Wandel durchgemacht habe – ich bemühe mich immer mehr, „Ismen“ zu meiden. „Ismen“ sind zum Beispiel Rassismus, Sexismus , Klassismus und Ableismus.

    Natürlich sind viele Menschen gegen Rassismus und sind überzeugt, nicht rassistisch zu sein – wissen aber auch nicht wirklich, was Rassismus ist und wie Antirassismus funktioniert. So verhält es sich generell mit „Ismen“. Ich dachte vor einigen Monaten auch, ich bin nicht rassistisch – bin ja weltoffen und nicht rechts. Bis ich gemerkt hab, wie involviert jede einzelne Person doch ist und dass ich vieles ver- und er-lernen muss, um wirklich „ismenfrei“ zu sein – nur nicht rechtsradikal zu sein reicht nicht. Und ganz ehrlich? Es ist ein permanenter Prozess. Es gibt keinen Endpunkt, an dem man ein superduper Mensch ist, der nie rassistisch, sexistisch, klassistisch, ableistisch usw. ist. Und „Ismenfreiheit“ bedeutet auch eh nicht automatisch, dass man superduper ist. Versteht sich von selbst. Aber: Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Schritt für Schritt hin zu weniger Marginalisierung.

    Darum bemühe ich mich und darum würde es mich auch so unfassbar stören, wenn ich viel Zeit, Herzblut, Mühe und Gedanken in ein Buch stecke, das sich dann einige Zeit später als diskriminierend entpuppt. Und dabei spielt keine Rolle, wie etwas gemeint ist, denn böse Absichten hat selten jemand. Der Effekt ist ausschlaggebend, nicht die Intention. Wie oben schon gesagt, dabei kann das Ausmaß noch so klein sein – ich würde es als Autorin vermeiden wollen. Vielleicht geht es einigen Autor*innen unter euch ja genauso. Deshalb würde ich gern mit ein paar Beispielen verdeutlichen, was ich meine.

    Ein kleiner Disclaimer vorweg: Ich würde euch sehr bitten, aufgeschlossen, selbstkritisch und reflektiert an diese Punkte heranzugehen. Ich kenne den anfänglichen Impuls, sagen zu wollen, dass der Gegenüber übertreibt, dass das an eine „Sprachpolizei“ grenzt, dass Sprache im Wandel ist und dieses und jenes ja nicht mehr dieses und jenes bedeutet. I feel you. Aber noch mehr verstehe ich die Kritik von Betroffenen daran, wenn sie äußern, dass etwas diskriminierend ist. Das mag man oft nicht auf Anhieb nachvollziehen können, aber es geht nicht um verletzte Gefühle. Dieses Bild bringt es gut auf den Punkt; ähnlich lässt es sich auf weitere Ismen übertragen.

    Schaubild zur Einordnung, was Rassismus bedeutet. Racism is: Systemic oppression; reinforced by society; harmful to a group of people; based on history of power, oppression, and inequality. Racism is not: Simply about hurt feelings; only an issue of being offended; just a rude statement based on racial bias.
    Is it Racist?

    https://me.me/i/is-it-racist-racism-is-systemic-oppression-v-reinforced-by-13714439

    Die häufigsten diskriminierenden Begriffe, die in allen Formen von Büchern auftauchen, sind wohl dumm, blöd, irre, Idiot, Wahnsinn, Schwachsinn, (grenz)debil und dergleichen mehr – ihr wisst, in welche Richtung ich will. Das sind Worte, die fest in der Alltagssprache verankert und gar nicht immer negativ konnotiert sind, Worte, die aber meist auch nicht das beschreiben, was eigentlich gemeint ist. Sie reproduzieren Ableismus – quasi eine Feindlichkeit mangelnden Fähigkeiten gegenüber. Ich kann bei solchen Begriffen die historischen Kontexte nicht außer Acht lassen. Und denke da an das weit verbreitete Wegsperren, gewaltvolle „Behandeln“ und systematische Töten („Euthanasie“) wegen vermeintlicher Behinderungen, wie eben „debil“ oder „schwachsinnig“ oder „wahnsinnig“ zu sein. „Hysterie“ ist etwas, das insbesondere für Frauen zum Tragen kam, sobald sie irgendwie aufmüpfig oder auffällig wurde. All das kann ich nicht wegdenken, wenn wir die Begriffe inflationär gebrauchen.

    Was meint denn eigentlich dumm? Es beinhaltet einen Mangel an Intellekt – was auch immer man darunter verstehen mag. Ist es wirklich das, womit eine Person beleidigt werden sollte, etwas, wofür man erstmal nichts kann? Das ist dann nicht so viel besser, als „behindert“ zu benutzen, um zu beleidigen. Oft hört man auch, dass irgendwelche fundamentalistischen Politiker „irre“ seien. Sind sie das? Und wenn ja, bagatellisiert das nicht ihre Taten, weil sie dann ja eine psychische Erklärungsgrundlage haben? Und stigmatisiert es nicht diejenigen, die psychische Krankheiten haben, aber nicht gefährlich für die Allgemeinheit sind (wie die meisten psychisch Kranken)? Sollten wir nicht viel mehr das betiteln, was wirklich falsch ist, wie: Diese Person ist sexistisch, rassistisch, ignorant, bigott, menschenfeindlich usw.? Es ist ein alltäglicher Impuls, zu sagen „Trump ist einfach irre“ – ich nehme mich da nicht raus – aber es ist auch falsch. Genauso verhält es sich in Büchern. Statt Begriffe in Kontexten zu verwenden, die aufgeladen und unpassend sind, könnten Autor*innen das nächste Mal, wenn ein solcher Begriff auftauchen soll, schauen, ob etwas anderes nicht besser passt. Und sei es „scheiße“ – denn der Begriff ist nicht so aufgeladen. Und eignet sich für vieles genauso gut.

    Ich weiß, dass es nicht immer und überall möglich ist. Aber Dinge zu hinterfragen und sie sich bewusstzumachen ist der wichtigste Schritt. Das meine ich übrigens auch mit dem Prozess des er- und verlernens. Durch die neuen Perspektiven und das neue Wissen, das wir erlernen, verlernen wir Dinge, die für uns eigentlich selbstverständlich waren – die es von nun an aber nicht mehr sein müssen (/sollten) – Schritt für Schritt.

    Wenn euch konkrete Beispiele interessieren: nenne ich euch gerne.

    Nehmen wir zum Beispiel The Hate U Give, ein Buch, das ich schon zweimal gelesen haben und wirklich großartig finde. Das Einzige, was mich gestört hat: unkommentiertes Slut- und Bodyshaming:

    1. 12: „Sie hätte auch die perfekte Größe zum Modeln, ist aber ein bisschen dicker als diese Zahnstocher auf den Catwalks.“
    2. 13: „Glaub mir, an der Schule gibt's auch Schlampen. Die hast du einfach überall.“
    3. 297: „Willst du damit sagen, ich kann ruhig eine Schlampe sein?“

    Ein anderes Beispiel ist Everything, Everything bzw. Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt, ein Buch, das ich selbst nicht gelesen habe, bei dem ich aber die Kritik der Betroffenen sehr gut nachvollziehen kann. Achtung, Spoiler-Warnung für den Rest dieses Absatzes. Die Protagonistin ist am Ende gar nicht an einer Immunkrankheit erkrankt, wegen der sie das Haus nicht verlassen darf – sie hat eine Mutter, die ihr das einredet. So funktioniert aber die Liebesgeschichte gut. Und der Plottwist. Auf Kosten von Menschen, die tatsächlich diese Krankheit haben und sich vielleicht erhoffen, dass sie sich in diesem Buch wiederfinden – nur um am Ende festzustellen, dass wenn sie wirklich krank sind, für sie wenig Hoffnung besteht. Zumal hier auch wieder eine psychische Krankheit – die der Mutter – dazu dient, etwas Schlechtes darzustellen.

    Auch der erste Satz der Inhaltsangabe ist schon eine Sache für sich: „Die 17-jährige Madeline hat noch nie das Haus verlassen, denn sie leidet an einer seltenen Immunkrankheit.“ Das Leid-Narrativ ist weit verbreitet, tut den Betroffenen aber oft keinen Gefallen. Bevor ihr schreiben wollt, dass jemand an etwas leide, was irgendwie mit Krankheit oder Behinderung zu tun hat, macht euch bitte schlau, welche Formulierung Betroffene bevorzugen. Auf www.leidmedien.de könnt ihr beispielsweise auch nachlesen, warum „an den Rollstuhl gefesselt sein“ und ähnliche Sätze nicht hilfreich sind. Dort findet ihr auch Artikel zu klischeebehafteten Darstellungen, die man vermeiden sollte.

    Nun ist das mit der Diversität und der Repräsentation aber auch eine Sache für sich. Einerseits ist es sehr wahr, dass es in fiktiven Geschichten noch viel zu viele weiße, cis-gender, heterosexuelle, able-bodied Charaktere gibt. Wir brauchen unbedingt mehr Geschichten mit mehr Geschichten – sprich, auch die Geschichten von Menschen, die nicht weiß, nicht cis, nicht heterosexuell oder able-bodied sind. Denn unsere Gesellschaft ist vielfältig und Bücher sollten das wiederspiegeln. Jede*r Leser*in hat das Recht darauf, sich in Geschichten wiederzufinden und die mangelnde Repräsentation ist etwas, wogegen Autor*innen unbedingt etwas tun müssen.

    Allerdings sehe ich es kritisch, wenn sich beispielsweise weiße Autor*innen ein Thema wie Rassismus greifen, von dem sie nicht betroffen sind. Ich halte es sogar für falsch, sich dem Thema anzunehmen, da Betroffene von „Ismen“ auch Exklusion erfahren und selbst als Autor*innen unterrepräsentiert sind – hier ist es die Verantwortung von Nicht-Betroffenen, Platz auf der Bühne zu schaffen, damit die entsprechenden Menschen ihre Geschichten selbst erzählen können. Sie können es einfach besser, weil es ihre Realität ist.

    Es spricht allerdings nichts dagegen, in Nebenhandlungen oder als Nebencharaktere Diversität einzubauen – das sollte allerdings nach ausgiebiger Recherche geschehen, damit keine falsche oder ungenügende Repräsentation erfolgt.

    Es ist eben nie egal, wer hinter der Geschichte eines Buches steckt – alles ist politisch, ob man es so wahrnehmen will oder nicht.

    Diskriminierungsfreiheit ist Arbeit. Für jeden Menschen, der sich darum bemüht, aber in besonderer Weise auch für Autor*innen, da ihr Werk von vielen Menschen gelesen wird und Einfluss hat – und wenn es erstmal erschienen ist, ist es (oft) zu spät, etwas zu ändern. Deshalb appelliere ich an jede*n von euch, bestrebt und bemüht zu sein, Diskriminierung zu vermeiden, auf welche Art und Weise auch immer – informiert euch, hört Betroffenen zu und erlaubt euch, Selbstverständliches zu verlernen und Richtiges zu erlernen. Das ist das Fundament für eine Zukunft, auf die wir hinarbeiten sollten – mit Büchern, die uns alle beinhalten.

    [Dieser Text wurde 2017  ursprünglich für einen Autor*innenblog verfasst, der inzwischen nicht mehr online ist]

  • Ayesha Khan

    Themen: Rassismus allgemein, Sexismus & Intersektionen, Kolonialismus, , Colorism, Islam in Südasien
    Genres: keine Präferenz
    E-Mail: ak.twitter@web.de
    Twitter und Instagram: @migrantifa


  • Barbara Weiß

    Themen: Depressionen, Hochsensibilität, Psychologie aus Sicht der Behandelnden/Masterstudiengang
    Genres: kein Krimi, Chic Lit
    E-Mail: weiss.barbara1@gmail.com
    Twitter: blues1ren
    Instagram: thebluesiren


  • Birgit Schwäbe

    Autorin und Bloggerin

    Pronomen: sie/ihr
    Themen:
    • Einäugigkeit von /Glasaugen
    • Verengte Harnwege
    • Skoliose (einschließlich Tragen eines orthopädischen Korsetts während der Wachstumsphase)
    • Asthma
    • Depression
    • Suizidalität
    • Mobbing (hier potenziell triggernd, wenn es massiv ableistisch im Arbeitsplatzkontext geschieht)
    • Asexualität (sex-repulsed)
    Genres: Bevorzugt: (Urban/Rural) Fantasy und Science-Fiction, sowie Romantik ohne Sexszenen. Andere Genres nur Einzelszenen mit Bezug auf die Thematik, KEIN Horror/Splatter

  • Björn Schultz

    Freier Lektor und Handschriftenübersetzer

    Pronomen: er/ihn
    Themen: Transidentität, trans Männer; Sexismus, sexuelle Belästigung, Diskriminierung von Frauen (aufgrund Vergangenheit als Frau), Feminismus, Geschlechterrollen; , Pansexualität; offene Beziehungen; BDSM. Unterstützung bei der Arbeit mit historischen Quellen (Entziffern der Sütterlinschrift).
    Genres : keine Lyrik, sonst alle Genres
    E-Mail: info@lektorat-schultz.de
    Website: https://trans-sensitivity-reading.de/


  • Cara Kolb

    Lektorin

    Pronomen: sie/ihr
    Themen: , Mobbing, Rassismus gegenüber Asiat*innen
    Genres: Ich bevorzuge die Genre Fantasy, (Dark)Romance und New Adult / Young Adult
    E-Mail: lektorat.seitensturm@gmail.com
    Instagram: @lektorat_seitensturm
    Website: www.lektorat-seitensturm.de


  • Carolin Treml

    Pronomen: she/her

    Themen: Rollstuhlnutzung/Leben mit Rollstuhl, Schwerbehinderung, Motorik, neurologische Erkrankungen, körperliche Behinderung, Inklusion, Ableismus
    E-Mail: coralinart@gmail.com
    Twitter: @coralinart
    Instagram: @carolin_coralinart
    Website: www.coralinart.net / corslinartstudio.de


  • Celine-Susan

    Bloggerin, Autorin, Abiturientin

    Themen: Depressionen, Borderline-Persönlichkeitsstörung, selbstverletzendes Verhalten, chronische Suizidalität, Essstörung (Anorexie/Magersucht), Mobbing in der Schule, emotionaler Missbrauch durch Mutter, sexueller Missbrauch in der Partnerschaft
    Instagram: @cillesbooks
    E-Mail
    spookycastle@outlook.de


  • Christian Vogt

    Themen: Sprechstörungen, Stottern
    E-Mailchristian@jcvogt.de
    SoMe-Handle: @eisunddampf
    Websitewww.jcvogt.de


  • Christin

    Themen: Lesbisch, Coming Out
    Genres: kein Erotica
    E-Mail: christinkuecken@gmail.com


  • Christina Roth

    Politische Bildungsreferentin

    Pronomen: sie/ihr
    Themen: Feminismus, Sexisismus, Geschlechterrollen, Dickfeindlichkeit, psychische Erkrankungen, insbesondere Traume, Essstörungen, Angststörungen. Angehörige chronisch Erkrankter. Meine Haltung ist bei jedem Auftrag aus einer traumssensiblen, diskriminierungs-und machtkritische und rassismuskritische Perspektive. Ich positioniere mich selbst weiß, cis-weiblich und hetero. Auch wenn ich teilweise Dickfeindlichkeit erlebe, habe ich thin privilege.
    Trigger: sexuelle Gewalt
    Genres: kein Horror, sonst alle Genres
    E-Mail: kritischepraxis@posteo.de
    Social Media: @kritischepraxis


  • Christina Srebalus

    Themen:
    • Krankheitsbilder: Chronische Schmerzen (mit und ohne Schübe; Nerven- und Muskelschmerzen), Fibromyalgie, plötzliches Aufgeben von Beruf/Sport aufgrund körperlicher Erkrankung, neurologische Hypersensibilität, Schlafstörungen, Phobie, Panikattacken
    • Synästhesie (Gerüche und körperliche Empfindungen)
    • Gewalterfahrungen: Kindesentführung (Kindperspektive), , Runaway (als Jugendliche),
    • Sexismus
    Trigger: Spinnen und gewalttätige Mütter (müsste im Vorfeld besprochen werden)
    Genre: keine Erotik, gerne Phantastik
    Twitter: @CFSrebalus

  • Corcee

    Blogger*in

    Pronomen: Im dt. unklar sie/ihr, they/them (dey/deren), xier/xiem – engl: they/them
    Themen:

    • Querness bzw Bi-/Pansexualität, Nicht-binäriät/ (dyphoria), compulsory heterosexuality, Heteronormativität
    • Depressionen, selbstverletztendes Verhalten, Suizidalität, Angststörung/Sozialängste, gestörtes Essverhalten, Body Dysmorphia
    • ADHS (im Kindesalter diagnostiziert aber überwiegend unbehandelt), vermutlich (noch nicht offiziell diagnostiziert), Rejection Sensitivity Dysphoria
    • Sexismus durch aufwachsen als weiblich gelesene Person, cis-sexismus als nicht-binäre weiblich gelesene Person
    • Mobbing, hauptsächlich im Schulkontext, aufgrund von Äußerlichkeiten (Fatshaming) und „anders seins“ (Queer, Neurodivergent)
    • Toxische Familienverhältnisse/schwierige Mutter-Kind Beziehung, Scheidung der Eltern, Angehörige*r von Krebs-, und Komapatient*innen -> familiäre Pflegefälle, Verantwortung über Entscheidung zu Lebenserhaltenden Maßnahmen mit 18

    Bei Selbstverletzung, Suizid und expliziter sexueller Gewalt wären Triggerwarnungen gut
    Genres: Hauptsächlich YA/NA, Romance, Contemporary, Coming-of-age, Fantasy andere Genres sind aber möglich Eher kein Dark Romance, Horror, Thriller, Krimi
    E-Mail: justcorceethings.contact@gmail.com
    Instagram: @just.corcee.things


  • Corinna Saal

    Redakteurin, Übersetzerin, Autorin und seit Bloggerin

    Pronomen: she/ her

    Themen: Feminismus, Gender Studies + LGBTQIA+-Themen, Burn Out, Liebe/ Polygamie/ offene Beziehung/ Dating, anerzogene Geschlechterrollen, toxische Männlichkeit, Pansexualität, toxische Beziehungen (Eltern und eigene), Erfahrung mit Alkohlismus in der Familien und in Beziehungen, Unterdrückung der eigenen Geschlechtlichkeit, Cat Calling, Übergriffigkeit, Angehörige von Krebspatient:innen + Tod, Neurodermitis als Kind; Trigger evt. beim Thema Verlassen werden, Drohung von Suizid, Burnout
    Genres: alles außer Horror, besonders gerne vor allem Liebesromane und Fachbücher
    E-Mail: cs@corinna-saal.com
    Website: corinna-saal.com


  • Danuta

    Themen: Mord und Selbstmord in der Familie, Familientrauma, Vererbte Traumata, Aufenthalt in Pflegefamilie und Kinderheim
    Trigger: Nahtoderfahrung, Koma, Gewalterfahrung, Schüsse und Schussverletzungen, Schläge und verbal-psychische Gewalt
    Genres: Kein Horror, Thriller, Krimi
    E-Mail: d.radieschen@gmail.com


  • Dr. Elke Irimia

    Juristin, Pädagogin, Schreibpädagogin, Autorin

    Website: https://www.elkes-schreibatelier.de
    E-Mail: elke.irimia@elkes-Schreibatelier.de
    Facebook: https://www. facebook.com/elkesschreibatelier
    Twitter: https://www.twitter.com/elkesatelier
    Instagram: http://www.instagram.com/elkesschreibatelier
    Linked in: https://de.linkedin.com › elke-irimia-633125222


  • Elena

    Themen: Depressionen, Suizidalität, PTBS, Alkoholismus in der Familie, Narzisstische Persönlichkeitsstörung, Gewalt in der Familie, Angststörungen/Panikattacken, Emotionaler Missbrauch, Migration und Aufwachsen mit sozialen Ungleichheiten, Sexismus, Anerzogene Geschlechterrollen
    Genres: grundsätzlich bin ich für alle Genres offen
    E-Mail: elena.karpinski@web.de


  • Elif Kırömeroğlu

    Lehrerin für Deutsch und Geschichte

    Themen: Rassismus, , spezieller auch Darstellung von türkischen und/oder muslimischen Menschen
    Genres: keine Präferenz
    E-Mailelif.kiroemeroglu@web.de
    Twitter und Instagram: @elifkavkir


  • Ella Smoke

    Autorin und Testleserin

    Anrede und Pronomen: Anrede bitte mit Frau, Pronomen: sie/ihr

    Themen: Kleinwuchs, Untergewicht (beides schließt Mikroaggressionen und Alltagsdiskriminierung ein)
    Genres: alle, bis auf Sachbuch
    E-Mail: ellasmokesmagic@gmail.com
    Twitter: @ellasmoke
    Instagram: @ella.smoke


  • Emma Zecka

    Autorin und Bloggerin

    Themen:

    • Leben mit / Sehbehinderung: alltagsbezogene Fragestellungen, Hilfsmittel, rechtliche Ansprüche (Betroffenen Perspektive)
    • Leben mit Grüner Star (Glaukom) (Betroffenen Perspektive)
    • Schwerbehinderung: rechtliche Grundlagen / Ansprüche (Betroffenen Perspektive bzw. fachliches Wissen aufgrund meines Hauptberufes).
    • Psychische Erkrankungen / Suizid (Angehörigen Perspektive)

    Genres: alles außer Horror und Erotik
    Twitter: https://twitter.com/GHSchichten
    Facebook: https://www.facebook.com/emmazeckaautorin/
    E-Mail: EmmaZecka@gmx.de
    Website: https://ge-h-schichten.blogspot.com


  • Evelyne Aschwanden

    Autorin

    Anrede und/oder Pronomen: Frau / sie, ihr

    Themen: Asexualität,
    Genres: keine Erotik
    E-Mail: evelyne.aschwanden@gmail.com
    Instagram: @evelyne_aschwanden


  • Finn Rose

    Lyriker, Masterstudent Anglistik

    Pronomen: er/sie
    Themen: Asexualität, Demisexualität, Queerness, trans Repräsentation (vor allem transmaskulini und genderqueer), coming-out, (bei AFAB Personen), Zusammenspiel und Gender
    Genres: Lyrik, Kinder- und Jugendliteratur, “Coming of Age”/YA, Belletristik. NICHT: Erotik, Fach- und Sachbücher, Historik, Biografien.
    E-Mail: finnrosewrites@gmail.com
    Twitter: @finnrosewrites


  • Fluff

    Blogger_in, Aktivist_in – Workshops, Vorträge und praktische Awareness- und Täter_innenarbeit

    Anrede und Pronomen: keine binäre Anrede, Fluff, Pronomen: es/nims (Personalpronomen,
    Possessivpronomen)
    Themen: grafische Gewalt, detaillierte Beschreibungen von Abuse sind triggernd. Gerne arbeite ich zu den Themen trans, , Feminismus, , Polyamorie und A_romantik.
    Genres: Keine Lyrik, bevorzugt Belletristik.
    E-Mail: minzgespinst@posteo.de
    Twitter: @wolkenfluff
    Website: minzgespinst.net


  • Franziska

    Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin, aktiv in der Selbstvertretung autistischer Menschen

    Themen: / Asperger-Syndrom, Dyspraxie
    Genres: Gerne Fantasy, historischer Roman, Young/ New Adult, kein Horror, keine Erotika
    Kontakt: über info@sensitivity-reading.de anfragen


  • Frauke Ahlers

    Lehrkraft

    Themen: Polyamorie, Asexualität, Pansexualität/Panromantik, Split Attraction Model, Nonbinary/Nichtbinär, ADHS, Depression, Rejection Sensitivity Dysphoria, Tickstörung, selektiver Mutismus, Mobbing (im Schulkontext)
    E-Mailfrauke_ahlers@web.de
  • Giulia Kurth

    Hobbyautorin und Bookstagrammerin

    Pronomen: sie/ihr
    Themen: Pansexualität, Krebs besonders Leukämie (sehr leicht triggernd) und Angststörung
    Genres: Young und New Adult
    E-Mail: giulia.kurth@web.de
    Instagram: @g_booklife auf


  • Gregor Jungheim

    Beratende Tätigkeit im kirchlichen Dienst (evangelisch)
    Studierter Jurist
    Gelernter Redakteur

    Anrede und/oder Pronomen: Herr/er/ihn
    Themen: christlicher Fundamentalismus (insbesondere in der Landeskirche),  (NICHT Asexualität), Amatonormativität, Personalauswahl (von beiden Seiten des Schreibtisches)
    Genres:Belletristik, Phantastik (von magischem Realismus bis Science Fiction), keine Lyrik
    E-Mail:scrippler@hotmail.com
    Social Media: Bitte nur Xing unter meinem Namen


  • Heidemarie Egger

    Themen:

    • Leben mit Behinderungen
    • Frauen mit Behinderungen
    • Leben mit seltener Erkrankung
    • Leben mit vererbter Erkrankung
    • Leben mit chronischer Erkrankung
    • Selbstbestimmung
    • Disability Management

    E-Mail: mail@heidemarieegger.at
    Website: www.heidemarieegger.at


  • Ilka Baral

    freie Autorin, Journalistin, Lektorin, Schreibcoach, Ghostwriter

    Pronomen: she/her
    Themen:
    Hochbegabung:
    Hochbegabung ist enorm vielfältig, für Hochbegabte selbst ist sie nicht selten mehr Fluch als Segen, für die Umwelt sehr oft gar nicht erkennbar, häufig ist sie gesellschaftlich negativ assoziiert. Viele Hochbegabte wurden nie getestet und halten sich bestenfalls nur für intelligent. Über die eigene Hochbegabung zu sprechen kommt häufig einer Bashing-Einladung gleich. Bei weitem nicht alle Hochbegabten haben Erfolg im Job, geschweige denn stecken sie in glücklichen Partnerschaften. Viele sind einsam, empfinden vorhandene Freundschaften nicht als bereichernd, sondern als unzureichend.
    Besondere Betrachtung verdienen hochbegabte Frauen, die ihre Fähigkeiten dank gesellschaftlicher Rollenzuschreibungen häufig nicht dort einsetzen können, wo sie es selbst gerne wollten.
    Ich bin selbst (spät) diagnostizierte Hochbegabte, kenne viele Problemfelder aus eigener Erfahrung und biete gerne Sensitivity Reading für dieses Themenspektrum an – auch in Kombination mit , ADHS oder Hochsensibilität.
    Es ist Zeit, die immer gleichen, stereotypen Darstellungen von Schlaumeiern, Mathegenies und Überfliegern hinter uns zu lassen!
    Genres: Ich mache nicht alles. Sollte ich etwas nicht übernehmen können oder wollen, erkenne und sage ich das im Zuge des ersten Austauschs über den potentiellen Auftrag.

  • Ilona Mennerich

    Studium Germanistik und Anglistik

    Themen: , Suizid, Ängste, Pflege bei , Selbsthilfe bei
    E-Mail: selbst-interessenvertretung-autismus@posteo.de


  • Ilyas Kilic

    Themen:

    • Ableismus, Ableistische Sprache, , Neurodiversität, chronische Schmerzen, unsichtbare Behinderung, intrusive Gedanken
    • Transmisia, trans Männer, trans
    • , Pansexualität, Bimisia, Panmisia
    • Ethnosexismus, antimuslimischer Rassismus, Alltagsrassismus

    Genres: Keine Erotik, ansonsten offen für alles
    E-Mail: ilyas_kilic@yahoo.com


  • Nora Bendzko (Autorin)

     

    Gestatten, Nora Bendzko. Autorin der dunklen Phantastik, Rock- und Metal-Sängerin, Lektorin und Studentin – in dieser Reihenfolge. Mit meiner mehrfach preisnominierten „Galgenmärchen“-Reihe durfte ich schon etwas Bekanntheit in der Indie-Szene erlangen. Im Frühjahr 2021 erscheint mein erster Verlagsroman, Arbeitstitel #SchwesternDerKlinge, bei Droemer Knaur. Es handelt sich dabei um eine Aufarbeitung des Amazonenstoffes der griechischen Mythologie, mit Figuren wie der Königin Penthesilea und dem Trojanischen Krieg im Fokus. Sensitivity Reading habe ich schon öfter in Anspruch genommen, für den Amazonen-Roman geschah es zum ersten Mal vermehrt in den Bereichen lesbische Sexualität, Non-Binarität und Asexualität.

     

    Warum war dir Sensitivity Reading bei diesem Projekt wichtig? Was war dein Ziel/Wunsch?

    Ich konzentriere diese Antwort auf Iva Moor, die mir Sensitivity Reading im Bereich lesbische Sexualität gegeben hat. Der Amazonenstoff hat mich deshalb interessiert, weil ich das Gefühl hatte, dass er popkulturell noch nicht würdig umgesetzt wurde. Viele Amazonen, gerade in Filmen und Serien, bekleiden nur Nebenrollen. Dabei gelten sie in vielen griechischen Quellen als Frauen, die von den griechischen Helden gefürchtet wurden, z. B. soll die Amazonenkönigin Penthesilea eine der größten Gegnerinnen von Achilles gewesen sein.

    Ich wollte unbedingt die Geschichte dieser Kriegerinnen, die als „männergleich” galten, erzählen. Nicht aus einer exotisierenden Perspektive von außen, sondern mit ihnen als Hauptfiguren. Als ich anfing, Quellen zu studieren und zu überlegen, wie das Leben im Amazonenreich aussehen würde, war schnell ersichtlich, dass es Liebschaften zwischen Frauen geben sollte. Da bei den Amazonen auch mit traditionellen griechischen Geschlechterrollen gebrochen wird, fand ich es logisch, die Geschichte aus der Sicht von queeren Frauen wiederzugeben. Im Zuge dessen kam es zu expliziten sexuellen Szenen. Theoretisch hätte ich an diesen Stellen wegblenden können, aber das passte für mich nicht zu einem Buch, das sich um weibliche Radikalität dreht. Wieso sollten meine Figuren ihre Sexualität verstecken? Zumal sich die Szenen um wichtige Charaktermomente drehen.

    Da ich keine persönliche Erfahrungen in dem Bereich habe, war mir klar, dass ich Sensitivity Reading brauchte. Vor allem, weil die Recherche zu lesbischer Sexualität erstaunlich schwierig war. Ich konnte kaum Info-Seiten und explizite mediale Darstellungen finden bzw. wusste nicht, wie authentisch sie waren und inwieweit heteronormative Fantasie. Ich wollte aber unbedingt Szenen haben, die halbwegs realistisch sind und ein queeres Publikum ansprechen. Und genau daran haben wir im Rahmen des Sensitivity Readings gearbeitet.

     

    Mit welchen Sensitivity Reader hast du zusammengearbeitet und wie lief es ab?

    Iva Moor im Bereich lesbische Sexualität, Alex Rump im Bereich Non-Binarität und Michael Nitka im Bereich Asexualität. Allen habe ich den (bereits mit Testleser*innen bearbeiteten) Text zukommen lassen, wobei ich die Stellen markiert habe, die für das jeweilige Sensitivity Reading wichtig waren. Und alle haben mir zeitnah ihre kritischen Anmerkungen zukommen lassen. Ich hatte viele Aha-Momente und tiefergehende Gespräche zu den jeweiligen Themen. Es war ein unglaublich beflügelnder Prozess. Ich arbeite auch sonst eng mit meinen Testleser*innen zusammen, aber hatte noch nie so sehr das Gefühl, meinen Text auf ein viel höheres Level zu heben. Durch das Sensitivity Reading habe ich nicht nur persönlich viel gelernt, sondern meine Welt und Figuren viel runder, komplexer, tiefgründiger gemacht.

     

    Inwiefern hat es deinen Roman beeinflusst? 

    Es gab viele Szenen, die ich überarbeitet habe. Manchmal betraf das nur problematische Formulierungen und Darstellungen, manchmal haben sich große Dynamiken anders entwickelt. Auch kamen viele Aspekte im Nachhinein dazu, die das Worldbuilding runder gemacht haben, wie vertiefende Szenen oder Neopronomen für eine Figur. Beim lesbischen Sex hatten sich hier und da schwerwiegende heterosexuelle Klischees eingeschlichen, die teils nicht zu den jeweiligen Charakteren passten, sodass ich enstprechend umgeschrieben habe. Letztendlich habe ich viel mehr dazugeschrieben als gestrichen, sodass eine reichhaltigere Geschichte entstanden ist.

     

    Was hast du für dich persönlich mitgenommen?

    Mein Sensitivity Reading war eine unglaublich fruchtbare Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Für mich steht außer Frage, dass ich es auch bei zukünftigen Projekten anwenden will. Ich freue mich darauf. Meine Sensitivity Reader lassen mich mit dem Gefühl zurück, ein viel stärkeres Buch herauszubringen, als ich es aus eigener Kraft mit meinen begrenzten Erfahrungen geschafft hätte.

     

     

    Iva Moor (Sensitivity Reader)

     

    Mein Name ist Iva Moor, ich bin Autorin und Online Marketing-Person und durfte unlängst Nora Bendzkos Projekt, das den Arbeitstitel #SchwesternDerKlinge trägt, als Sensitivity-Leserin im Hinblick auf weibliche Homosexualität begleiten. Der Fokus lag hier insbesondere auf der Umsetzung der intimen Szenen, aber auch generell auf der Beziehung der lesbischen Protagonistin zu ihrer bisexuellen Geliebten. 

     

    Was war an dem Projekt besonders?

    An dem Projekt war für mich besonders, wie viel Raum und Sorgfalt die Repräsentation von diversen Lebenswirklichkeiten im Manuskript eingenommen hat. Die Autorin hat sich wunderbar viel Mühe gegeben, so klischeefrei und umsichtig wie möglich vorzugehen. Ein Träumchen! Umso schwerer ist es mir gefallen, sie dennoch auf so einige heteronormative Tropes hinweisen zu müssen. In den intimen Szenen gab es wiederholt Punkte, die in der Lebenswirklichkeit vieler lesbischen cis Frauen so nicht vorkommen und auch die eine oder andere anatomische Kuriosität. Bei einer ansonsten sehr runden und großartigen Figur hat sich die Heteronormativität stellenweise sogar auf die Charakterisierung ausgewirkt. Aber die Zusammenarbeit mit der Autorin hat aber ganz wunderbar funktioniert. Sie hat viel von dem Feedback angenommen, und die überarbeiteten Szenen sind nun sehr realistisch, organisch und hätten auch aus der Feder einer wlw-Autorin stammen können.

     

    Was möchtest du anderen Autor*innen mitgeben?

    Wenn man die Diskussionen um das Schreiben von Identitäten, die nicht die eigenen sind, mitverfolgt, kann man als Autor*in den Mut verlieren, es überhaupt zu versuchen. Das Risiko, jemanden unabsichtlich zu verletzen, ist hoch, und es gibt auch tatsächlich Geschichten, die einfach nicht unsere sind, um sie zu erzählen (Stichwort Own Voices). Trotzdem möchte ich Autoren ermuntern: Schreckt nicht davor zurück, eure Geschichten und Figurenensembles diverser zu machen. Sprecht mit Menschen aus den jeweiligen Gruppen. Lest, was sie schreiben, tauscht euch mit ihnen aus, hört ihnen zu, lernt, was ihr lernen könnt. Und selbst dann: Habt keine Scheu, einen Sensitivity Reader über euer Manuskript schauen zu lassen (oder mehrere), und fühlt euch von dem Feedback, das ihr erhaltet, nicht angegriffen. Denn auch wenn wir uns bemühen, die Scheuklappen, die unsere jeweilige Sozialisierung mit sich bringt, abzulegen: Wir haben alle blinde Flecken, und darauf aufmerksam gemacht zu werden, macht eure Geschichte letztlich nur besser – und dann hoffentlich auch den Menschen Spaß, die ihr abbilden möchtet. 

  • Swantje Niemann (Autorin)

    Profilbild von Swantje Niemann
    (c) privat

    Ich bin Swantje Niemann und schreibe Fantasy (gelegentlich Kurzgeschichten, aber vor allem Romane). Bisher habe ich die ersten beiden Bände einer Steamfantasy-Trilogie veröffentlicht, der dritte und letzte Band, für den ich mir auch die Hilfe einer Sensitivity-Leserin gesucht habe, soll im Herbst 2020 erscheinen.

     

    Warum war dir Sensitivity Reading bei diesem Projekt wichtig? Was war dein Ziel/Wunsch?

    Ich schreibe in einem in mancher Hinsicht sehr traditionellen Fantasysetting, in dem es Zwerge, Elfen und Trolle gibt, das aber in anderer Hinsicht eher an Europa im 19. Jahrhundert erinnert. Rückblickend betrachtet fürchte ich, dass der historische Ballast traditioneller „Fantasyvölker“ dadurch eher betont als ausgeglichen wird. Ich habe den ersten Band mit 17/18 geschrieben und bin etwas naiv in das Projekt gestartet, was sich leider auch in einigen unreflektierten Formulierungen und Gesamtkonstellationen widerspiegelt. In den letzten Jahren – vor allem den letzten beiden – habe ich viel dazugelernt und gehe mit so einigen Aspekten von Fiktion weitaus bewusster um. Meine Lösung für meine neuerdings gemischten Gefühle gegenüber dem „Drúdiversum“ war es, meinen sehr verständnisvollen Verleger um ein paar Änderungen zwischen Auflage 1 & 2 von Band 1 zu bitten (ich warte sehnsüchtig auf deren Implementierung), aber vor allem bei Band 3 sorgfältig darüber nachzudenken, wen ich wie darstelle.

    Dabei ging es mir vor allem um einen bestimmten Aspekt: Ich schildere das konfliktbeladene Zusammenleben zwischen Zwerg*innen und den von ihnen diskriminierten Troll*innen. Mein erster Testleser meinte, dass er an Rassismus gegen BIPoC denken musste. Ich wollte daher sichergehen, dass sich das Buch nicht a) liest, als wäre es eine Analogie auf eine spezifische Situation und/oder Gruppe in unserer Welt, und dass b) Mechanismen von Rassismus und Diskriminierung nicht unzulässig vereinfacht oder gerechtfertigt werden. 

    Dabei ergeben sich durch ein „tolkieneskes“ Fantasysetting besondere Fallstricke, weil z.B. Troll*innen traditionell mit „Primitivität“, Gewalt und Dummheit in Verbindung gebracht werden – Eigenschaften, die auch Opfern von kolonialer Unterdrückung zugeschrieben wurden – und weil das Konzept verschiedener „Fantasyvölker“, oft mit typischen Stärken und Schwächen, sehr zu Essentialismus einlädt. Das war also etwas, dessen ich mir beim Schreiben und Überarbeiten bewusst sein und dem ich entgegenwirken musste. Und dafür habe ich mir dann Hilfe geholt.

     

    Mit welchen Sensitivity Readern hast du zusammengearbeitet und wie lief es ab?

    Ich kannte Nora Bendzko bereits von Buchmessen und fand sie sehr sympathisch, und als ich auf sensitivitiy-reading.de gesehen habe, dass sie auch Sensitivity Reading zu anti-Schwarzem Rassismus anbietet, hat es sich angeboten, sie anzuschreiben.

    Der persönliche Kontakt im Voraus hat es mir leichter gemacht, um Hilfe zu bitten – Sensitivity Reading ist nützlich und wichtig, aber es ist nicht stressfrei. Immerhin legt eine Person ein ihr persönlich am Herzen liegendes Projekt einer fremden/beinahe fremden anderen Person vor, die wiederum aus unter Umständen sehr schmerzhaften persönlichen Erfahrungen schöpft, um es konstruktiv zu kritisieren.

    Mein Sensitivity Reading erwies sich allerdings als sehr entspannt. Wir haben uns per Mail über Zeitrahmen, Schwerpunkte und Preis geeinigt, und dann ging es los. Es gab ein kleines technisches Problem auf meiner Seite, durch das sich alles ein bisschen verzögerte, aber nachdem die Mail mit dem Manuskript dann tatsächlich draußen war, hatte ich schnell eine Antwort in Form meines kommentierten Manuskripts und einer ausführlichen Mail, in welcher Nora ihren Gesamteindruck mitteilte und mir den historischen/politischen Kontext einiger ihrer Anmerkungen genauer erläuterte. Es gingen dann noch ein oder zwei weitere Mails hin und her, in denen sie mir Rückmeldungen zu meinen Lösungsideen gab. Meine Nervosität hat sich schnell aufgelöst.

     

    Inwiefern hat es deinen Roman beeinflusst?

    Ein Großteil der Änderungen fand auf der Ebene von Details und Formulierungen statt. Zum Beispiel habe ich stark heruntergeschraubt, dass sich Zwerg*innen von der körperlichen Präsenz von Troll*innen eingeschüchtert fühlen bzw. an anderer Stelle betont, dass die zwergische Zuschreibung von Gewaltpotenzial stark übertrieben ist. Ich habe auch eine Stelle gestrichen, in der Troll*innen eine Droge konsumieren und damit handeln. Mir kam es wie eine im Kontext meiner Welt natürliche Entwicklung vor, dass Angehörige einer Gruppe, der viele andere Berufszweige versperrt sind und die mit Verzweiflung und Perspektivlosigkeit umgehen müssen, eher versucht sind, sich zu betäuben bzw. nach alternativen, womöglich illegalen Einnahmequellen suchen müssen. Nora machte mich jedoch darauf aufmerksam, dass sich hier eine Assoziation mit Cannabis-Konsum und rassistischen Klischees aufdrängte, sodass ich das gestrichen habe. Sehr wertvoll war auch ihre Ermunterung, in kurzen, den drei Überabschnitten des Buches vorangestellten Zitaten, eine der beiden zentralen Troll-Figuren zu Wort kommen zu lassen. Im eigentlichen Text erscheint sie hilfsbereit, aber primär wütend und verschlossen. Die Zitate zeigen ihre melancholische, reflektierte Seite und erinnern an den großen persönlichen Verlust, der ihr Verhalten motiviert. Außerdem sorgen sie dafür, dass nicht nur Zwerg*innen, Menschen und Elfen zu Wort kommen.

    Es gab noch viele andere Änderungen, die sie vorgeschlagen hat und die ich nahezu komplett übernommen habe.

     

    Was hast du für dich persönlich mitgenommen?

    Zunächst mal hat sich die schon zuvor allmählich dämmernde Erkenntnis, wie sehr bestimmte literarische Tropes, die ich einfach als Teil des Genres Fantasy akzeptiert habe, doch das Produkt eines bestimmten kulturellen Kontexts und mit bestimmten Codierungen aufgeladen sind, verstärkt. Ich habe auch einiges über verschiedene Klischees und Assoziationen gelernt, deren Existenz mir höchstens unterschwellig bewusst war, und die ich in Zukunft werde vermeiden können. Tatsächlich habe ich nicht nur sehr hilfreiche Anmerkungen erhalten, sondern auch indirekte Denkanstöße, denen ich weitere Überarbeitungsideen verdanke. Ich war auch überrascht, wie einfach sich viele Änderungen umsetzen ließen. Ich bin sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit und möchte auf jeden Fall auch für zukünftige Projekte Sensitivity-Leser*innen hinzuziehen, wenn die Thematik es erfordert.

     

    Nora Bendzko (Sensitivity Reader)

     

    Profilbild Nora Bendzko
    (c) Radka Klein, Nachtfrost Photography.

    Gestatten, Nora Bendzko. Autorin der dunklen Phantastik, Rock- und Metal-Sängerin, Lektorin und Studentin – in dieser Reihenfolge. Mit meiner mehrfach preisnominierten „Galgenmärchen“-Reihe durfte ich schon etwas Bekanntheit in der Szene erlangen. Neben meinem Studium der Deutschen Philologie lektoriere ich, wobei ich vor einiger Zeit mit Sensitivity Reading begonnen habe. Als Kind einer deutsch-marokkanischen Familie, mit einem weißen Vater und einer Woman of Color mütterlicherseits, spezialisiere ich mich auf kulturell hybride Identität, im Englischen „mixed” genannt.

     

    Was war an dem Projekt herausfordernd/besonders?

    Tatsächlich habe ich die Zusammenarbeit mit Swantje Niemann als überaus angenehm empfunden. Nicht nur brachte sie schon Grundwissen zu rassistischen Problematiken mit, sie zeigte auch eine große Lernbereitschaft und den ehrlichen Willen, mein Sensitivity Reading bestmöglich umzusetzen. Wir haben uns sehr gut über Baustellen und mögliches Potenzial in ihrem Buch unterhalten.

    Manchmal kann der erste Austausch im Sensitivity Reading für die Autor*innen herausfordernd sein, gerade, wenn sie eigene unbewusste Vorurteile hinterfragen müssen. Das habe ich bei Swantje nie gespürt. Am Ende unserer Zusammenarbeit blieb ich mit dem Gefühl zurück, sie kreativ angeregt und ihr mehr Sicherheit für ihr Buch gegeben zu haben. Schöner kann es eigentlich nicht sein. 

     

    Was möchtest du anderen Autor*innen mitgeben?

    Immer wieder sehe ich Angst in der Szene, „andere” Figuren zu schreiben, ob es nun Geschlecht, Ethnie, Sexualität oder andere sensible Themen betrifft. Es ist oft die Angst vor schädlichen stereotypen Darstellungen und für diese verurteilt zu werden. Geht so nicht an das Thema heran. Angst ist lähmend und nicht produktiv.

    Selbst, wenn euch jemand eine diskriminierende Darstellung vorwerfen sollte – es ist Kritik wie jede andere. Diese Themen sind emotional, dadurch kann Kritik scharf ausfallen, vielleicht mit persönlichen Ebenen verschwimmen. Aber es geht letzten Endes nur um den Text, nicht den*die Autor*in als Person. Nehmt die Kritik an, anstatt sie abzublocken oder gar die Leute anzugehen, die sie geäußert haben. Bleibt dankbar und professionell und handelt nicht anders wie bei jemanden, der etwas Unaufgeregtes z. B. den Spannungsbogen an eurem Buch bemäkelt. Wachst daran.

    Eure Leserschaft wird euch nicht an einer einzigen Textstelle beurteilen, sondern an euren Taten, euren Reaktionen auf sensible Themen. Und wenn ihr ein solches Thema gezielt in eurem Buch angehen wollt, ist Sensitivity Reading als spezialisiertes Testlesen die richtige Anlaufstelle. Seht die wachsende Diversifizierung der Literaturwelt nicht als Gefahr für euch, sondern als die neue kreative Möglichkeit, die sie ist.

  • Tom Orgel (Autor)

    Ich bin Tom, die eine Hälfte des Autorenteams T. S. Orgel, das ich mit meinem Bruder Stephan bilde. Wir schreiben seit ca. 2009 vorrangig Fantasyromane, aber auch Steampunk und Science-Fiction, zuletzt 2019 mit TERRA und jetzt wieder mit dem im Mai erscheinenden BEHEMOTH, der zwar keine Fortsetzung zu Terra ist, aber doch im selben Universum (aufbauend auf unserer realen Gegenwart) spielt. Unsere Schwerpunkte sind dabei meist gesellschaftliche: Wir erzählen unsere Geschichten in der Regel nicht aus den Blickwinkeln der Reichen, Prominenten und Mächtigen, sondern aus denen des „Fußvolks”, das ausbaden darf, was andere der Welt eingebrockt haben. Auch wenn einige dabei gelegentlich über sich hinauswachsen. Wir spielen gern mit Klischees und Tropes, normalerweise aber, um sie irgendwann zu brechen. Was uns hoffentlich gelegentlich auch zufriedenstellend gelingt.

    Der aktuelle Roman, BEHEMOTH, handelt davon, dass die Menschheit in rund 200 Jahren von einem lebensfreundlichen Planeten in einem „nahen” Sonnensystem erfahren, und daraufhin drei riesige Generationenraumschiffe gebaut hat, um wenigstens einen Teil der Menschen aus unserem reichlich verwohnten Sonnensystem zu retten und ein zweites Standbein in jenem neuen zu suchen. Dafür wurde auf allen Schiffen eine aus möglichst vielen Kulturen und Völkern von Erde, Mond und Mars bestehende Besatzung zusammengestellt, die allerdings unterschiedliche gesellschaftliche Konzepte nutzen sollten, um die über 150 Jahre dauernde Reise zu überstehen: eine auf genetische Optimierung ausgelegte, streng hierarchische Gesellschaft, eine demokratisch angelegte Siedlergemeinschaft in Selbstregulierung und ein Kälteschlaf-Schiff mit minimaler Rumpfbesatzung.

    Allerdings geht auf der generationenlangen Reise nicht alles glatt und die Gesellschaften auf zweien der Schiffe stehen ähnlich knapp vor dem Zusammenbruch wie ihre Schiffe selbst vor dem endgültigen Auseinanderfallen (Schiff 3, das Kryoschiff, und verharrt in ewigem, internen Tiefschlaf und Stillstand).

    Als die drei Schiffe, immer noch 20 Reisejahre von ihrem Ziel entfernt, auf ein gigantisches Raumschiffwrack nicht irdischen Ursprungs treffen, geraten die zerfallenden, bisher weitgehend voneinander isolierten Gesellschaften in direkten Konflikt miteinander. Denn das Wrack und seine Geheimnisse (und Rohstoffe) könnten der entscheidende Schlüssel zum Überleben sein – wenn die drei unterschiedlichen Kulturen die außerirdische – und einander überleben …

    www.ts-orgel.de; behemoth-roman.de

     

    Warum war dir Sensitivity Reading bei diesem Projekt wichtig? Was war der Anstoß, dir Sensitivity Reader zu suchen?

    Einer der Erzählstränge in unserem Science-Fiction spielt auf einem Raumschiff, auf dem keine futuristische Supertechnologie zur vollständigen medizinischen Beseitigung von körperlichen Behinderungen gibt (die klassische SF-Ausrede) – und das wollten wir auch zeigen, indem wir einer zentralen Figur eine Behinderung gaben, mit der sie eben lebt. Das ist ein wiederkehrendes Element in unseren Geschichten, zumal bei Leuten, die in gefährlicher Umwelt leben, aber wir hatten das Gefühl (und auch die Rückmeldungen), dass wir das zu oberflächlich, kosmetisch behandeln. Nachdem Britta mir von Details ihrer Augenbehinderung erzählt hatte, über die ich mir, als jemand mit zwei gesunden Augen, noch nie Gedanken gemacht habe, fand ich, dass es sinnvoll wäre, sie konkret in den Arbeitsprozess einzubeziehen.

    Zu all den hier auftretenden kleinen und großen Änderungen im Lebensalltag einer betroffenen Person hat eben diese wesentlich mehr Zugang als jemand wie ich, der sich damit im täglichen Leben nie konfrontiert sieht.

    Wenn man eben erstmal verstanden hat, dass z. B. ein Glasauge nicht zum Comic-Relief taugt (es sei denn eine betroffene Person macht es dazu), kann man diese Problematiken ganz anders, wesentlich lebensechter und organischer in die Geschichte einbinden – und vielleicht sogar neue, kreative Lösungsansätze für Tropes ebenso wie für Geschichtenelemente finden. Mir ist es wichtig, auch Behinderungen als normal darzustellen und die Behinderung nicht als definierendes Haupt-Element einer Person, aber das geht nur, wenn man einen Einblick bekommt, wie viel des täglichen Lebens davon wirklich bestimmt wird – und auch ein wenig, wie sich das auf die Psyche auswirken kann.

    Einen gewissen Einblick hatte ich zwar schon durch meine früheren Zivildienst in der Schwerstbehindertenpflege, aber es ist nochmal was anderes, gezielte Fragen zu stellen.

    Wobei mir auch klar ist, dass man mit der Darstellung einer betroffenen Person immer noch nicht für ALLE sprechen kann – eben weil jeder Mensch anders ist und gleiche Behinderungen von allen Betroffenen individuell wahrgenommen und physisch wie psychisch verarbeitet werden (coping mechanisms).

     

    Mit welchen Sensitivity Reader hast du zusammengearbeitet und wie lief es ab? Wie ist der Kontakt zustande gekommen, inwiefern hatte der Verlag damit zu tun?

    In diesem konkreten Fall habe ich mit der Autorenkollegin Britta Redweik gearbeitet. Unser Kontakt bestand schon vorher, durch wiederholten Online-Austausch (Facebook, Twitter) zu allgemeinen Autorenthemen wie auch speziell zu Science-Fiction, die wir ja beide schreiben. Britta hatte als Betroffene mehrfach von ihrer Behinderung erzählt (und ja auch ein Buch über ihr Leben mit Behinderung in Deutschland, geschrieben, das sehr lesenswerte Einblicke und Denkanstöße bietet: „Britta Redweik – Unter drei Augen”) und sie an dieser Stelle als Korrektiv-Instanz für die eigene Geschichte heranzuziehen, war einfach die logische Konsequenz. Das lief tatsächlich komplett ohne den Verlag unter Kolleg*innen ab, als Erfahrungsaustausch, in dem wir auch über Punkte in ihren Projekten gesprochen haben. Was es natürlich ein wenig vom „gebuchten” Sensitivity Reader unterscheidet, aber an dieser Stelle gebe ich zu, nicht bewusst über Sensitivity Reading nachgedacht zu haben, sondern – ganz eigennützig – darüber, meine Geschichte besser, realistischer zu machen.

     

    Magst du verraten, wie die Arbeit am Text aussah? Vielleicht hast du ein paar Beispiele oder Erkenntnisse, die dich überrascht haben?

    Als einmal der Beschluss stand, dass eine Protagonistin, Assa, ein Auge durch einen Arbeitsunfall verloren hatte, habe ich mit Britta zusammen einige Optionen durchgegangen, die an sich schon sehr erhellend waren, angefangen von Materialproblemen von Prothesen in diesem Bereich an sich (sind Mikrostrukturen im Material, wie sie durch z. B. 3-D-Druckproduktion entstehen, erträglich – und wenn ja, wie wirkt sich das trotzdem aus? Was ist mit Bakterien, Infektionsgefahr, Reizungspotenzial, Reinigung und so weiter?) über veränderte Reaktionen eines nicht intakten Auges bis hin zu psychologischen Anforderungen durch die Reaktionen Außenstehender auf eine Behinderung.

    Da haben wir unter anderem: Tränen und Windproblematiken, fehlendes 3-dimensionales Sehen (das eben nicht nur Dinge wie Fahrzeug führen, sondern auch mehrdimensionale Räume in Computersimulationen zu einem großen Problem macht – vom klassischen SF-Element „Holografie” ganz zu schweigen) und sogar „lltagsprobleme”, die durch standardisierte Werkzeuge (wie kratzt man sich als nicht Betroffene in einem Raumanzug am Auge – und wie geht das mit Prothese?) entstehen. Aber auch offene Anfeindungen, Mikroaggressionen, falscher (und passender) Humor und der Umgang damit, unbeholfene Reaktionen Außenstehender und offene wie unterschwellige Werturteile spielen eine Rolle.

    »Verdammter Mist – Dieser Ort sorgt dafür, dass meine Augenhöhle juckt.« Assa hatte erneut einen privaten Kanal geöffnet und nutzte ihn im Lauf der vergangenen Viertelstunde vor allem dazu, unverständlich vor sich hin zu fluchen.

    Über den offenen Kanal des Teams waren anfangs ähnliche gemurmelte Lautäußerungen der übrigen Leute gekommen, doch Jameson hatte sie scharf unterbunden, und seitdem herrschte weitgehend düsteres Schweigen.

    Helen seufzte. »Und was genau bedeutet das?«

    »Dass es juckt«, knurrte Assa gereizt. »Und ich habe keine Möglichkeit, etwas dagegen zu tun. Weil ich einen Scheiß-Helm aufhabe. Ich habe keine Ahnung, wie du das stundenlang aushältst.«

    »Na ja, es gibt da diesen kleinen Scheuerschwamm im Helm. Du kannst ihn ausfahren und dir damit an der Nase oder wo immer es juckt …«

    »Ich muss mein verdammtes Auge dafür rausnehmen«, warf Assa trocken ein, und Helen verstummte.

    »Sorry«, sagte sie nach einer Weile. »Ich vergesse immer …«

    »Hör auf, um Entschuldigung zu bitten. Der Mann, der uns alle hier rübergeschickt hat, müsste das tun – und er wird es garantiert nicht.«

    Bei jedem neu auftretenden Problem habe ich Britta (meist per Chat) gefragt, welche Aspekte und Probleme sie sieht, und wir haben durchgesprochen, was Lösungen sein könnten.

    Von den Gesprächen ist allerdings zum Teil dann nur ein Halbsatz in den Text eingeflossen – nicht zuletzt, weil die Figur nur eine von einem halben Dutzend Protagonisten ist und andere ihrer Aspekte (sie ist als Mechanikerin im Team) auch für sie wichtiger sind. Das heißt, nicht jedes Problem ist am Ende in die Geschichte eingeflossen. Es war auch ein Abwägen zwischen der Frage, was die Figur interessanter und realistischer macht, was tatsächlich die Geschichte fördert – und was den Fokus der Erzählung zu sehr verschieben würde. Auch darüber haben wir gesprochen.

     

    Was hast du für dich persönlich mitgenommen?

    Ich muss noch mehr fragen.

    Recherchen in Wikipedia und Co helfen nur bedingt weit – und das, was ich dabei gelernt habe, macht unsere Geschichte hoffentlich zumindest in diesem Bereich besser – und interessanter. Das gilt so ziemlich für alles: Wenn ich über einen Schmied schreibe, dann besuche ich idealerweise einen und rede mit ihm, wenn ich über das Reiten schreibe, ist es sinnvoll, mal auf einem Pferd gesessen zu haben, beim Schreiben über Raumfahrt und Technologie haben wir z. B. auch schon für unseren 1. SF-Roman, TERRA, Astronomen und Raumfahrttechniker zu Rate gezogen – und mit Aspekten wie Behinderungen ist es einfach nicht anders. Oder sollte es zumindest nicht sein. Den anderen Blickwinkel, die andere Erfahrungswelt, widerzuspiegeln macht eine Geschichte lebensechter – und gibt am Ende auch den Leser*innen eine reichere Erfahrungswelt und den Betroffenen eine realistischere Repräsentation. Das wird schon deshalb nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich zu passenden Stellen den Rat Betroffener hinzuziehen werde, selbst wenn auch das keine 100%ige Garantie ist, alles richtig zu machen. Britta hat mir hier eine Erfahrung aus meinem Zivildienst bestätigt: Es gibt keine „Standardbehinderung” und keine Standard-Umgangsweise mit Betroffenen. Aber ein realistischer Blick auf die Problematiken und den Umgang damit ist immer ein Schritt in die richtige Richtung.

    Davon abgesehen macht es Spaß, mit jemandem wie Britta zusammenzuarbeiten – es hat sicherlich geholfen, dass sie ebenso Autorin und SF-Fan ist wie ich und sie auch um erzählerisch notwendige Priorisierungen weiß. Was für meine Arbeit natürlich ein Luxus war.

    Aber auch ohne diesen Luxus ist der Wert von persönlicher Erfahrung kaum zu überschätzen.

     

    Britta Redweik (Sensitivity Reader)

    Unter dem Pseudonym Britta Redweik habe ich bisher eine Biographie zum Leben mit Behinderung in Deutschland geschrieben – als studierte Soziologin natürlich mit Exkurs zur Statistik, weil ich mir im Studium eine ganz kleine Statistiksucht zugelegt habe. Ansonsten versuche ich, erste Schritte in der Fantasy und im Sci-Fi zu machen. Zum Sensitivity Reading allerdings bin ich eher dadurch gekommen, dass ich einfach keine Lust mehr auf Desinformationen in den Medien hatte, laut geschrien habe und allen um mich herum anbat, ihnen zu helfen, damit nicht noch mehr Unsinn in die Medien kommt.

    Finden könnt ihr mich hier: https://brittaredweik.de/.

     

    Für welche Bereiche machst du Sensitivity Reading und was ist dir wichtig?

    Bisher schlicht fürs Thema Glasauge beziehungsweise Augenprothese, weil das noch so die am einfachsten zu erklärende meiner Behinderungen ist. Wichtig ist mir dabei vor allem: Zumindest in Deutschland sind Glasaugen nicht rund. In den USA gibt es verschiedene Formen, die auch einen eher runden Sockel beinhalten, aber die sind zumindest in Deutschland noch nicht verbreitet. Entsprechend rollen Glasaugen auch nicht einfach mal so als Comic Relief durch die Gegend. (Wobei es tatsächlich in den USA seit Anfang der 90er auch runde Augenprothesen zu geben scheint. Leider finde ich keinerlei Informationen, warum in den USA diese Form bevorzugt wird und wie sichergestellt werden kann, dass diese sich, wie die hierzulande üblichen, an jede Augenhöhle individuell angepassten Hohlhalbkugeln, richtig in der Höhle verhaken und sicher sitzen.)

    Dennoch, dass wir uns aufregen und das Auge dann plötzlich herumkugelt? Macht das bitte nicht. Wenn das Auge rausfällt, ist man entweder zu sehr gewachsen und braucht ein Neues, es war falsch drin, oder es wurde schlecht angefertigt. Und lustig ist nichts davon.

    Also, man merkt, wichtig ist mir vor allem, die ständige Falschdarstellung zu verhindern, weil man sich dann als Einäugige*r ständig erklären und mit Missverständnissen aufräumen muss, wenn man Leute neu kennenlernt. Und klar, für Freund*innen mache ich das natürlich gern und hab auch Geduld – aber weniger zu leistende Aufklärungsarbeit ist immer besser, und da kommen die Medien ins Spiel.

    Andere Bereiche, in denen ich etwas Erfahrung (zumindest von Betroffenenseite) habe: Reizblase/Harnwegsverengung, Skoliose, Asthma (samt Lungenmissbildung), Eisenmangel, Depression und so Kleinigkeiten wie zu lockere Bänder in Füßen (man glaubt gar nicht, wie nervig so etwas sein kann, obwohl es dafür keinerlei Grad der Behinderung gibt).

     

    Was war an diesem Projekt herausfordernd/besonders?

    Zunächst einmal war es meine erste Erfahrung überhaupt im Sensitivity Reading. Und es hat mich auch etwas vor Herausforderungen gestellt, weil die Figur im Buch nicht nur ein normales Glasauge, sondern eine richtige funktionierende Prothese hat, die auch Bilder transportieren kann. Etwas, was es in unserer Zeit noch nicht gibt. Da musste ich also auch mich hinterfragen. Wie wäre es, würde ich plötzlich zwei Sehnerven haben, die Informationen weiterleiten? Da schon eine neue Brille immer ein Problem ist, kann ich „educated guesses“ abgeben: Völlig angenehm ist das sicher nicht. Und auch die Überlegung, wie man die Tränen, die selbst ein Auge aus reinem Glas schon auf Dauer angreifen, davon abhalten kann, die Elektronik lahmzulegen. So war das nicht nur rein handwerklich für mich ein Lernprozess – sondern auch ein bisschen eine Hinterfragung meiner Selbst. (Besonders hinsichtlich meines Traums, eines Tages ein funktionierendes zweites Auge zu kriegen. Jaaaa, nein, mittlerweile lieber doch nicht.) Aber es hat unglaublich Spaß gemacht, meine Lebensrealität etwas in die Zukunft zu versetzen und zu überlegen, mit welchen Problemen ICH da zu kämpfen hätte.

     

    Was möchtest du anderen Autor*innen, aber auch Sensitivity Reader mitgeben?

    Auch, wenn es nur um einzelne Szenen geht, sucht euch Betroffene und tauscht euch mit denen aus. Dabei geht es nicht nur darum, das Buch so zu gestalten, dass es niemanden verletzt. Denn, um ehrlich zu sein, das ist schwer möglich. Gerade bei Behinderungen kann jede*r Betroffene etwas anders erleben, so, dass das, was für die eine Person Lebensrealität ist, für die andere schon wie Humbug wirkt. (Funfact: Bis vor kurzem habe ich es für absolut beleidigend gehalten, Einäugige ständig mit Augenklappe darzustellen. Jetzt weiß ich, dass es einen republikanischen Politiker gibt, der wirklich eine trägt. Ob der sich allerdings von den Medien dazu genötigt fühlt, oder sogar ständige Entzündungen hat, und sie deshalb aus medizinischen Gründen braucht, weiß ich nicht. Die absolute Mehrheit trägt aber real keine Augenklappe, denn die ist unglaublich unangenehm.) – Nein, es bringt euch vielleicht auch kleine spannende Details, die einen Charakter runder machen. Oder sogar Ideen für kleine Gimmicks in der Welt, die ihr erschafft.

    Aber … bitte hört auch auf, Sensitivity Reading immer komplizierter zu machen. Schon jetzt gibt es wieder extreme Hürden, so, dass ich mich beispielsweise abseits von der Zusammenarbeit mit Tom, den ich sehr schätze, nicht trauen würde, SR zu machen. Das mag bei anderen Marginalisierungsformen und sogar anderen Behinderungen anders sein, aber ich kann mich nicht ständig bei meinen Behinderungen weiterbilden, weil ich bei vielen nicht einmal andere Betroffene kenne und es auch so gut wie keine Forschung gibt – erst recht keine, die für Nicht-Mediziner*innen zugänglich wäre. Und was ist mit geistigen Behinderungen und leichter Sprache? Auch dafür müsste es doch auch Sensitivity Reader*innen geben, damit Autor*innen da Hilfe kriegen können. Aber wenn man gleichzeitig Expert*in im eigenen Fachgebiet sein muss und nebenbei auch Fähigkeiten im Lektorat aufweisen soll … Na ja, das baut halt Hürden auf, die zumindest für manche Behinderungen nicht zu nehmen sind.

    Also … Sowohl zu Autor*innen, als auch zu anderen Sensitivity Reader*innen: Bitte gebt auch denen Platz, die bisher an den SR-Hürden scheitern. Das nützt uns allen. Bietet Rahmen, wo auch die eigene Lebensrealität schon hilfreich ist, ohne dass man ein Germanistik- oder Medizinstudium braucht. Und Autor*innen: Kommt gern zu uns. Ihr habt ja keine Ahnung, was für ein unglaublich tolles Gefühl es ist, wenn jemand wirklich mal zuhört, interessierte und überlegte Fragen stellt, und die Antworten dann wirklich reflektiert und gut einbaut. Wenn man gesehen und gehört wird! Das ist eine Erfahrung, die ich vorher außerhalb der Behindertenbubble gar nicht kannte, und auch da nur spärlich. So schön.

  • Isabell B

    Leserin/Rezensierende

    Pronomen: sie/ihr
    Themen: Ich wurde jahrelang in der Schule gemobbt (Aussehen, Gewicht, Charakter), wurde oft sexuell von Männern belästigt (im öffentlichen und privaten Raum), habe oft Ausschluss aus Gruppen erfahren aufgrund meines Körpers.
    Genres: New Adult und Fantasy besonders. Jugendbücher.
    E-Mail: mrs.isa18@gmail.com
    Instagram: @isareadbooks
    Website: isareadbooks.wordpress.com


  • Isabelle Bendig

    Autorin und Logopädin in einer neurologischen Rehaeinrichtung 

    Anrede und Pronomen: Anrede bitte mit Frau, Pronomen: sie/ihr

    Themen: (in einer heterosexuell gelesenen Beziehung); Depression mit Rückfällen; Suizidalität; Mobbing (bezogen auf Schule und Teenagerzeit, besondere Fokus auf Mobbing unter weiblich gelesenen Personen) + Cybermobbing (in den Anfängen); Traumata durch sexuelle Gewalt in der Beziehung
    Trigger: direkt dargestellte Vergewaltigung
    Genres: bevorzugt Fantasy, aber eigentlich lese ich alles an und mache mir gerne ein Bild vom Schreibstil der Autor*in
    E-Mailisabelle.bendig@hotmail.de
    Twitter: @IsabelleBendig auf
    Website: isabellebendig.de


  • Iva Moor

    Autorin, Literaturwissenschaftlerin

    Pronomen: sie/ihr
    Themen:

    • LGBTQI+ (Schwerpunkt lesbische Homosexualität (wlw), Coming Out, Heteronormativität, problematische Stereotypen, Zusammenspiel von weiblicher & männlicher Homosexualität und Sexismus in patriarchalen Strukturen), Asexualität (Schwerpunkt Demisexualität)
    • Sexismus
    • Depressionen, Psychotherapie aus Betroffenen-Sicht, Angststörung & Panikattacken aus Angehörigensicht, nicht näher spezifizierte Essstörung

    Trigger: Suizid und selbstverletzendes Verhalten sollten bei der Projektvorstellung bitte erwähnt werden.
    Genres: für alle Genres offen
    E-Mailivamoor@web.de
    Twitter: @silbenalchemie
    Instagram: @iva.moor

  • Jade S. Kye

    Autorin, Studentin, Bloggerin

    Themen: Mixed-Identity, Anti-Schwarzer Rassismus, Sexismus, intersektionale Erfahrungen
    Genres: Fantasy, Romance
    Triggernde Themen: Vergewaltigung
    Website: buecherinselblog.de
    Twitter: @writing_kye


  • Jamie Weiss

    Schauspieler*in, Drehbuchautor*in, Blogger*in, Aktivisti

    Anrede und Pronomen: Mensch/ Person, dey/ dem/ deren (Engl. they/ them)

    Themen: LGBTQIAP+ Themen, vor allem Nicht-Binarität und , Trans-, Bi- und Queerfeindlichkeit, Sexismus, Enby/ Bi Erasure, Gender(n), Questioning, Coming Out, Queerfeminismus, problematische Stereotypen, Geschlechterrollen (alles mit intersektionalem Blick)
    Trigger: Harry Potter, Vergewaltigung, Gewalt, Tod, Suizid/ Suizidale Gedanken, Essstörungen, Deadnaming/ Misgendering, explizite Sexszenen (Triggerwarnungen erbeten, dann kann ich das alles meistens trotzdem lesen)
    Genres: keine Erotik, kein Horror (New Adult ist okay, solange keine expliziten Sexszenen vorkommen) am liebsten YA Contemporary und YA Fantasy (alle möglichen Arten von Fantasy und Sci-fi) oder Kinderbücher
    E-Mail: jamiepweiss@gmail.com
    Instagram: @booksnkoffee


  • Jamila Schamanek

    Kulturarbeiter*in, Aktivist*in und Filmschaffende

    Themen: Mehrfachdiskriminierung: Rassismus, Sexismus, …
    • Mikroaggressionen
    • Feminismus, und
    • institutioneller Rassismus
    • LGBTQIA+ (trans und nicht-binäre Geschlechtsidentität, , Asexuelles Spektrum und Polyamorie)
    • Hochsensibilität und Angst
    • Mobbing / Ausgrenzung
    • Selbsthilfe und Therapieerfahrung
    • ADHS im Erwachsenenalter
    • PTBS, Depression, Kindheit mit psychisch erkrankten Eltern
    • Migräne, körperbezogene Impulskontrollstörung, Akne
    Trigger: aktuell besteht keine Notwendigkeit für eine Inhaltswarnung. Bei Anfragen freue ich mich über eine kurze Inhaltsangabe.
    Genres: Bevorzugt: Drehbücher (fiktionale und dokumentarische Stoffe), Kinder- und Jugendliteratur, Sachtexte

  • Jay Genesis

    Anrede/Pronomen: keine Anrede, alle Pronomen außer er und sie 
    Themen
    : , Asexualität, Nichtbinarität, Transgeschlechtlichkeit, Bi-/Pan-Orientierung, geschlechtsinklusive Sprache, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Angststörung
    E-Mail: gndrqr98@gmail.com

  • Jennifer Pfalzgraf

    Anrede und Pronomen: Anrede mit Frau, Pronomen: sie/ihr

    Themen: Anti-asiatischer Rassismus (speziell anti-chinesisch oder mixed; ich bin halb Deutsche/halb Chinesin); LGBTQIA+ (Demisexualität, intersektionale Betrachtung von anti-asiatischem Rassismus und Queerfeindlichkeit); Depressionen und Hypersensibilität (mit Therapieerfahrung); Mobbing (speziell im Schul- und Arbeitskontext)
    Trigger: Graphische Beschreibung von Gewalt/Folter; alle Formen sexueller Gewalt; graphische Beschreibung von selbstverletzendem Verhalten und Suizid(-versuchen)
    Genres: Primär Fantasy und Dystopie; auch offen für andere Genres außer Horror und Rapefiction
    E-Mail: pfalzgraf.jennifer@yahoo.de


  • Jenny

    Themen: Depressionen, selbstverletzendes Verhalten, Suizidalität, psychische und physische Gewalt in der Familie, sexueller Missbrauch durch Familie
    Genres: Vorwiegend lese ich Fantasy, YA/NA, Sci-Fi und Thriller. Genres die ich nicht lese sind Historisches, Krimi und Horror.
    Twitter: @whoisthatnerdx


  • Jenny Cazzola

    Themen: Leben mit Behinderung (vor allem motorische Behinderung, Rollstuhl), Queerness, , Demisexualität, Krankheit, Verlust in der Familie, komplizierte/ungewöhnliche Familienstrukturen, Aufwachsen ohne ein Eltern, Depressionen, Mehrsprachigkeit, Transkulturalität, verschiedene Kulturen, Minderheiten
    Genres: Alles außer Horror
    E-Mail: jennycazzola@yahoo.it
    Facebook: Jenny Cazzola
    Instagram: @jennycazzola

  • Jenny Karpe

    Autor*in

    Pronomen: sie/ihr, they
    Themen: Angststörung, Generalisierte Angststörung, Soziale Angststörung, Panikattacken, Panikstörung, Hypochondrie
    E-Mail: mail@jennykarpe.de
    Instagram: @jennykarpeauthor
    Twitter: @jennykarpediem
    Website: http://www.jennykarpe.de 

  • Jernej

    Freiberuflicher Übersetzer und Lektor

    Themen: gendersensibler Sprachgebrauch, Homosexualität, Coming-out, Heteronormativität, Deutsch als Fremdsprache, Migration, Homofeindlichkeit
    Genres: Sachtexte (Geisteswissenschaften), Verwaltungstexte
    E-Mail: info@biscak-uebersetzungen.de

  • Jessica Bradley

    Themen: PTBS, Depressionen, Wahrnehmungsstörungen, Trauer, Stockholm-Syndrom, Folgen von Gewalt- und Missbrauchserfahrungen
    E-Mail: jessica.bradleyautorin@yahoo.de
    Twitter: @jessatnisu


  • Josefine Quell

    Autor*in, Lehrkraft

    Pronomen: ey/em & they/them & sie/ihr
    Themen: bi Personen; nicht-binäre Personen; ; Feminismus
    Gewaltthemen bitte vorher absprechen.
    Genres: Fiktion & Sachtexte
    E-Mail: home@josefine-quell.de
    Twitter: @JosefineQuell
    Website: josefine-quell.de/


  • Julia Niederstraßer

    Autorin

    Pronomen: sie/ihr
    Themen: Ich sitze aufgrund einer Muskelschwäche (SMA Typ 2) im Elektrorollstuhl, würde also das Thema körperliche Behinderung bearbeiten. Zudem habe ich eine Angststörung und könnte auch dort SR anbieten.
    Genres: Romance, Fantasy
    E-Mail: j.niederstrasser@gmail.com
    Instagram: @julia_niederstrasser_


  • Juliane Kuhn

    Autorin

    Pronomen: sie/her
    Themen: Gern bearbeite ich alles rund ums Thema Behinderung (habe im sozialen Bereich studiert und sitze selbst im E-Rollstuhl).

    Erfahrungsbedingt kann ich konkret auf folgendes achten/eingehen:

    • Repräsentation von Menschen mit Behinderung im Alltag/öffentlichen Leben (in Europa und Nordamerika)
    • Leben als Frau mit Behinderung (vom Kindes- bis Erwachsenenalter; alltagsbezogene Fragestellungen, Technik & Hilfsmittel [von der Krankenkasse finanziert & selbstgebaute], Pflege [ambulant wie stationär], Selbstbild, Dating & Liebesbeziehungen)
    • familiäre Belastungen/Bewältigungsstrategien bei einer chronischen Erkrankung/Diagnose/Behinderung (aufgewachsen mit alleinerziehendem Elternteil als behindertes Kind mit nichtbehindertem Geschwisterkind); Mutter-Tochter-Dynamik, Geschwister-Dynamik, Vater-Tochter-Dynamik
    • plötzliche Verschlimmerung aufgrund progressiver Erkrankung (Fatigue, Operation, Therapien, Beatmung, psychische Belastungen/Verarbeitungsprozesse bei betroffener Person sowie beim Umfeld)
    • Studierende mit Behinderungen; Nachteilsausgleich; Auslandspraktikum mit einer Schwerbehinderung (Kosten, Ängste, Planung, kleine Katastrophen, usw.)
    • Leben mit Assistenz (aufwendige Pflege, Nähe/Distanz, Kommunikation, Selbstbestimmung, Koordinierung/Organisation, Reisen, Arbeit, Studium)
    • Ableismus, ableistische Sprache, Mikroaggressionen, Alltagsdiskriminierung (z. B. auch bei Krankenhaus- und Arztbesuchen, Behördengängen wie JobCenter, Integrationsamt);  politisches wie gesellschaftliches Nichtmitgedacht werden
    • Mobbing (besonders im schulischen Kontext; in Förderschule sowie auf Gymnasium)
    • Reha für Jugendliche und junge Erwachsene; Gruppendynamik zwischen Personen mit unterschiedlichen Erkrankungen/Behinderungen
    Genres: alle

  • just jassi

    Autor*in, Bibliothekar*in, Studium Soziale Arbeit und Gender Studies

    Pronomen: dey/deren/denen
    Themen:
    LGBTQIA+: nichtbinäre Identität/, Verwendung von Neopronomen, Pansexualität, Polyamorie
    Psychische Krankheiten: Depression, Boderline-Persönlichkeit, Angst/Panik, selbstverletzendes Verhalten, PMS/PMDD
    Fatshaming, Binge Eating, emotionales Essen
    Sexismus
    Trigger: dargestellte/beschriebene Vergewaltigung
    Genres: alle
    E-Mail: just_jassi@abwesend.de
    Instagram: @wildhexxe


  • Katherina Ushachov

    Autorin, Lektorin, Korrektorin

    Themen: Rassismus (Antislawismus, ); Judentum, Antisemitismus, Aufwachsen als jüdische Jugendliche in Ostdeutschland
    Genres: Bitte kein Splatterhorror (Psychohorror ist in Ordnung).
    Keine besonderen (schriftlichen) Trigger bekannt, aber ich brauche einen abstrakten Abstand zu den Dingen, daher bitte nicht für unverfremdet Autobiografisches anfragen.
    E-Mail: katherina.ushachov@yahoo.de
    Twitter: @evanesca
    Website: https://feuerblut.com


  • Katja

    Themen: körperliches Handicap (mein eigenes Handicap nennt sich TAR-Syndrom, dass heisst vereinfacht ausgedrückt verkürzte Arme), psychische Auswirkungen
    E-Mail: katja.saller@yahoo.de


  • Katriina

    Themen: Paranoide Schizophrenie, Essstörungen Anorexia Nervosa und atypische Anorexia Nervosa, PTBS, generalisierte Panikstörung, Psychiatrieaufenthalte – offen und geschlossen, Tagesklinik, ambulante Behandlung.
    Genres: kein High Fantasy. Gerne Horror & Thriller
    E-Mail: katriinalehtonen@gmail.com
    Twitter: @K0NVULSI0N
    Instagram: @euforiapati


  • Kia Kahawa

    Themen: Depressionen, Verlust Angehöriger, Hashimoto, Schilddrüsenerkrankungen
    Genres: Jugendbuch, Entwicklungsroman, New Adult, Young Adult, Science Fiction, Dystopie, Utopie, Thriller, Liebesroman […] Nicht: Krimi, Fantasy
    E-Mail: kia@achetats.com
    Twitter:@KiaKahawa


  • Kira Schumacher

    Themen:

    • Fatshaming, Internalized Fatshaming
    • Psychotherapien aus Sicht der Behandelnden (Studium), Angehörige des engsten Umfelds mit psychischen Krankheiten

    Genres: Contemporary & Sci-Fi für alle Altersgruppen; Urban-Fantasy / Low-Fantasy in Einzelfällen; kein High Fantasy
    E-Mail: kirailarya@gmail.com
    Twitter und Instagram: @kirailarya


  • Laura

    Themen: Mobbing (psychisch + physisch in familiären und schulischem Umfeld), selbstverletzendes Verhalten, Panikattacken, Depressionen [was mich triggert, sind sehr graphisch beschriebene Szenen von selbstverletzendem Verhalten.]
    Genres: Contemporary, New + Young Adult, Romance, Thriller, Krimis [Nicht: High Fantasy + SciFi]
    E-Mail: Laura_Stadler96@web.de
    Twitter: @tastentaenzerin
    Instagram: @laura_s_punkt


  • Laura Roe

    Autorin, Literaturwissenschaftlerin

    Themen: Lesbische Liebe und Beziehung; Depressionen, Angststörung, Soziale Phobie; toxische familiäre Beziehungen, emotionaler Missbrauch
    Genres: offen für alle Genres, aber bevorzugt Fantasy
    E-Mailfaerlystrange@gmail.com
    Instagram: @faerlystrange
    Twitter: @faerlystrange

  • Lena / frlzimt

    Themen: Asexualität (und das entsprechende Spektrum), besonders in LGBTQIA+/wlw/lesbischem Rahmen. Keine besonderen Trigger.
    Genres: nach vorheriger Absprache eigentlich alles
    E-Mail: hellolena@gmx.net
    Instagram: @frlzimt


  • Lenia Mira Kesore

    Soziologiestudentin

    Pronomen: sie/ihr
    Themen:

    • (Alltags-)Rassismus
    • Positiver Rassismus
    • Bi- und Homofeindlichkeit
    • Sexismus
    • Mixed (racial) Identität
    • Hinduismus
    • Desi Identität
    • Südasiatische Kultur
    • Diasporische Erfahrungen
    • Forced Displacement

    Trigger:
    Genres: Alle Genres
    E-Mail: leniakesore@outlook.de
    Instagram: @lkesore


  • Leonie Jakobs

    Autorin, Literaturbloggerin, Studentin

    Pronomen: sie/ihr, she/her

    Themen: Alle Formen von körperlicher Behinderung, besonders Muskelerkrankungen, als auch Panikattacken, Feminismus, Intersektionalität, Diversität
    Genres: Alles außer Horror
    E-Mail: Leonie.Jakobs@googlemail.com
    Facebook: leonie.jakobs
    Instagram: @leonie_le_books
    Website: https://mrsdarcys-readinglist.blogspot.com


  • Lex Smithereens

    Autor, Korrektor

    Pronomen: he/him

    Themen: Leben mit Behinderung(en), Ableismus, Asperger-, LGBTQIA+-Feindlichkeit, Stigmatisierung und Diskriminierung aufgrund psychischer Erkrankungen, Leben mit Komplextrauma (kPTBS, Dissoziationen), rezidivierende Depression, atypische Essstörung, Fibromyalgie, organisierter sex. M*ssbrauch (bitte TW voransetzen!), Parentifizierung, narzisstische Elternteile, psychische/physische M*sshandlung, Vernachlässigung, Su*zid, Verlust, T*d, queere Elternschaft

    Genres: alles

    E-Mail: lex_smithereens@outlook.com

    Instagram: @mitder_feder_insherz

    Website: www.lex-smithereens.de 


  • Liisa aus den Birken

    Drehbuchautorin, Dramaturgin

    Themen: Krebserkrankungen insbesondere Non Hodgkin und Hodgkin Lymphome, Schilddrüsenerkrankungen, Operationen, Chemotherapie, Hochdosistherapie, Stammzelltransplantation, Bestrahlung, Reha für junge Krebspatienten,

    Kinderwunsch und Unfruchtbarkeit (aufgrund von Medikamente), Posttraumatische Belastungsstörung, Traumata, Depressionen, Hypochondrie in Folge einer Erkrankung, familiäre Belastung bei einer Erkrankung, Schwerbehinderung, Tinnitus, Verlust von Freunden, Krankenhaus- und Ärzt*innenpraxisbesuche, Ärzt*innen-Patientenverhältnis, Isolation, Immunerkrankungen.

    Sexismus, Gender, FLINT* und intersektionaler Feminismus, Incels, MGTOW und weitere (radikale) Online Männergruppen

    Genres: alle
    E-Mailliisaausdenbirken@gmail.com
    Twitter: @ausdenBirken

  • Lisa

    Themen: , Assistenzhund, chronische Krankheit, Mehrfachbehinderung (körperlich + psychisch), Darstellung von Behinderung im Roman, Diskriminierung, Inklusion
    E-Mail: lisa.93@gmx.de
    Twitter@itsstillsnowing


  • Lucie Bradley

    Abiturientin, Autorin

    Pronomen: sie/she

    Themen: fatshaming, Mobbing, Trauma, Trauer

    Genre: Fantasy, Romance. No-go: sexueller Missbrauch

    Kontakt: jessica.bradleyautorin@yahoo.de

  • Luke Yulian

    Themen: Transgeschlechtlichkeit (insbesondere: transmaskulin, androgyn, pre everything), Questioning (für transmaskulin, nichtbinär, Spektrum Asexualität/), Asexualität (besonders gray-Asexualität und aceflux; nur nach Absprache)
    Genres: bevorzugt YA und Fantasy, nach Absprache auch anderes
    E-Mail: yulian.loeffler@gmail.com
    Twitter: @justprettygay


  • Maria

    Themen: Depressionen, Angst/Panik, soziale Phobie, Komplextrauma, PTBS, Selbstverletzendes Verhalten, Suizidalität, Psychiatrieerfahrung, psychische Gewalt und emotionaler Missbrauch
    Genres: bevorzugt: Fantasy und SciFi / ausgeschlossen: Horror, ChickLit, Liebesgeschichten
    E-Mailderbuchdrache@gmail.com
    Twitter und Instagram: @Buchdrache
    Websitehttps://buchdrache.blogspot.com/


  • Marie Wie

    Themen: Gender, Behinderung, Spastik, Leben mit Rollstuhl und ständiger Assistenz, strukturelle Diskriminierung, Darstellung von Behinderung, historische Diskurse über Behinderung, Großbritanien, Amerikas, Worldbuilding, Figurenkonzeption, Geschichte alle Perioden, Spezialgebiet britische und deutsche Geschichte ab 1500. I also read English
    Genres: Historischer Roman, historischer Kriminalroman, Krimi/Thriller, Scif-Fi (soft lieber als hard), Fantasy. Bitte keine Romance/Liebesromane oder Paranormal Romance
    E-Mail: marie_theres_wieme@yahoo.de


  • Marius

    Autor und Blogger

    Themen:

    • Pansexualität, , trans Mann, trans*, transmaskulin
    • Depressionen, Soziale Phobie/Soziale Angststörung, Panikattacken, Suizidalität, Psychotherapie als Betroffener
    • Rassismuserfahrungen als PoC
    • Hochsensibilität

    Genres: Ich lese vor allem Liebesromane/Romance, Young/New Adult, Fantasy (sowohl Urban als auch High Fantasy) und anderes nach möglicher Absprache.
    E-Mail: derunbekannteheld@web.de
    Instagram: @derunbekannteheld


  • Maurice Soulié

    Bildungsreferent (Antirassismus & Empowerment), Künstler (Spoken Word & Poetry), Englischlehrer (Erwachsenenbildung)

    Themen: Rassismus, Rassismuserfahrungen
    Genres: offen für alle Genres
    E-Mailmauricesoulie@posteo.de


  • Melissa Gautschi

    Pronomen: Sie
    Themen:

    • Behinderungen
    • Krankheitsbilder
    • Psychische Krankheiten
    • Neurodiversität: vor allem Spektrum
    • Gewalterfahrungen

    Genres: Ich bevorzuge die Thematik Behinderungen.
    E-Mail: melissa.gautschi@outlook.com


  • Mewa

    Themen: Rassismus allgemein, Islam, v.a. Südasien, Kolonialismus, Colorism, Darstellung von südasiatischen Menschen und südasiatischer Kultur, ggf. auch: Orientalistik
    E-Mail: saeromewa@gmail.com


  • Nadire Y. Biskin

    Themen: Gender, Class, Race, vor allem antimuslimischer Rassismus und Intersektionalität
    E-Mailnadire.biskin@gmail.com
    Twitter: tochtersatire
    Instagram: tochter_satire_nadire


  • Natalie Köpp

    Themen: Körperliche und geistige Behinderungen, Psychische Erkrankungen (inkl. Suchterkrankungen), Flüchtlinge/ Rassismus / Migration / Integration / Inklusion, (Gesellschaftliche) Teilhabe stigmatisierter / marginalisierter, oben genannter Gruppen
    Genres: bevorzugt Romane und Thriller, aber auch offen für andere Genres
    E-Mail: natalie.koepp@web.de
    Social Media: www.xing.com/profile/Natalie_Koepp/cv


  • Nina

    Themen: Depressionen, soziale Phobie, Generalisierte Angststörung, Posttraumatische Belastungsstörung/PTBS, Borderline Persönlichkeitsstörung, Suizidalität, selbstverletzendes Verhalten, Essstörungen, Atypische Magersucht, Binge Eating Disorder und Derealisationen, mehrfacher sexueller Missbrauch als Kind, Vergewaltigung.
    Genres: Bin für alles offen.
    E-Mail: officialnenadelaney@gmail.com
    Instagram: @nenadelaney


  • Noah

    Themen: , Polyamorie/Beziehungsanarchie, Transgeschlechtlichkeit (als nichtbinäre, transmaskuline Person)
    E-Mail: mail@noah-mueller.de
    Twitter: @herzschlaege


  • Noah Stoffers

    Autor*in und Lektor*in

    Themen: LGBTQIA+ (Schwerpunkt lesbische, trans maskuline und nichtbinäre Figuren), Polyamorie, BDSM, Neurodiversität, unsichtbare Behinderung.
    Trigger: Suizid und sexuelle Gewalt sollten bei der Projektvorstellung unbedingt erwähnt werden.
    Genres: Bitte keinen Horror, sonst alle Genres.
    E-Mail: Noah.Stoffers@gmx.de
    Instagram: @Noah.Stoffers
    Twitter: @NoahStoffers

  • Nora Bendzko

    Autorin, Lektorin

    Pronomen: sie/ihr
    Themen: kulturelle Hybridität, mixed identity als Kind von Schwarzer/Brauner/marokkanischer und Weißer/deutscher Familie
    Genres: Spezialisierung Phantastik & queere Literatur, ggf. Informationen zu Gewaltthemen mitsenden
    E-Mailhttps://norabendzko.com/kontakt/
    Twitter: @norabendzko

     


  • Patrizia Spanke (Patty)

    P.J. Ried (mein Pseudonym als Autorin)

    Pronomen: sie/ihr
    Themen: Ableismus, körperliche Behinderung, unsichtbare Behinderung, chronische Erkrankung, chronische Schmerzen mit und ohne Schüben, Rheuma, Psoriasis, plötzliches Aufgeben von Beruf/Sport/Ausbildung aufgrund körperlicher Erkrankung, Fatigue usw.; psychische Belastungen, die aus dem Umgang damit resultieren
    bitte CN/TW vorab bei sexuellem Missbrauch/Vergewaltigung
    Genres: bevorzugt: Fantasy/Romantasy, Dystopie, Science-Fiction, Romance; nicht: Thriller, Horror (müsste im Vorfeld besprochen werden)
    E-Mail: patty@tintenweber-lektorat.de
    Social Media: @tintenweber_lektorat
    Website: https://www.tintenweber-lektorat.de/


  • Paula Grimm

    Themen: , Gender, Gewalterfahrung
    Website: https://www.paulagrimmsschreibwerkstatt.de/


  • Rachel Liven

    Thema: Judentum, ADHS
    Genres: Young Adult, Urban Fantasy
    E-Mail: rachel.liven@gmx.de
    Twitter und Instagram: @livenitup_DE
    Website: herzensbuechereinesluftmenschen.de


  • Rike

    Themen: Spektrum/Asexualität Spektrum, Pansexualität, Social Anxiety/Soziale Angststörung
    Genres: gern SF/F, kein Erotica, Horror oder Thriller, Fatshaming/ (auf Anfrage weitere Person vermittelbar)
    E-Mail: rike@rikerandom.de
    Twitter: @rikerandom


  • Riley Dedio

    Autorin, Regisseurin, Dokumentarfilmerin

    Themen: Trans* queer und Gender, Anxiety und Angststörungen, Neurodiversität.
    E-Mail: riley.dedio@gmail.com
    Social Media: @rileysjourney (Twitter) @riley.dedio (Instagram)
    Website: http://www.oeafilms.com


  • Rosa

    Themen: , Transgeschlechtlichkeit/trans* (als nichtbinäre/ Person ohne body dysmorphia), (self diagnosed), Depressionen, soziale Phobie und generalisierte Angststörung, Klinikerfahrung, Trauma, sexueller Kindesmissbrauch (auch viel darüber geforscht, kann also auch Literatur vermitteln z.B.)
    Genres: alles außer Erotica
    E-Mail: RosaNowak@outlook.de
    Twitter: @solidaribee
    Instagram: @andthenthelighting
    Website: rosanowak.wordpress.com


  • Sabrina Baunack

    Themen: Islam, Hijab, Rassismus
    E-Mail: sabrinabaunack@gmx.de


  • Salma Youssef

    Journalistin und Aktivistin

    Pronomen: she/her
    Themen: Rassismus gegenüber Migrant*innen, Sexismus gegenüber cis Frauen, Darstellung von ADHS, Klassimus, Texte in denen Gewalt und vorkommt,
    Genres: Alle Genres
    E-Mail: salma.yo@gmx.at

  • Sam Sallier

    Autor

    Themen: sexueller Missbrauch, Häusliche Gewalt, Queerfeindlichkeit, Genderfluidität, Polysexualität, Homosexualität, Rassismus
    Triggernd: sexueller Missbrauch
    Genres: Es gibt keine bevorzugten Genres. Ich bin für alle offen.
    E-Mail: sam.sallier2022@gmail.com


  • Sara Mously

    Journalistin für Presse; PR

    Pronomen: sie

    Themen: Menschenrechte, Internationales, , NGOs, Reisen, Kultur, Wirtschaft, Soziales
    Genres: Alle Genres
    E-Mail: mously@gmx.de
    Social Media: www.linkedin.com/in/mously


  • Sara Sun Hee Martischius

    Journalistin, politische Bildnerin zu den Themen Macht und Diskriminierung mit den Schwerpunkten Rassismus und Adultismus

    Pronomen: Sie/ihr
    Themen: Rassismus und Adultismus
    Trigger: sexuelle Gewalt
    Genres: Offen für alle
    Instagram: @mylife_yourracism

  • Sarah Elise Jørgensen

    Autorin von „Panthertage“

    Themen: Epilepsie, chronische Erkrankungen, neurologische Erkrankungen, Schwerbehinderung, unsichtbare Behinderungen, Depressionen
    Genres: Belletristik, Sachbuch
    E-Mail: post@sarahelisebischof.de
    Instagram: @thesarahjorgensen
    Twitter: @stadtsolistin
    Facebook: www.facebook.com/sarahelisebischof/
    Website: http://www.sarahelisebischof.de/


  • Sarah Sander

    BA Ethnologie, Autor

    Anrede: Frau | Pronomen: Sie/Ihr
    Themen:
    • Katholizismus (Erziehung in katholischem Umfeld und an einer katholischen Schule für Mädchen)
    • Outing/ Umgang mit eigener Sexualität
    • Depression, Soziale Phobie, (“weibliches”) Mobbing, Prüfungsangst, Umgang mit hohem IQ (übersteigerte Erwartungshaltung)
    • Gaming und “Computerucht”, auch Darstellung von Arcade-Hallen und Conventions
    Trigger: Ausufernde, grafische Darstellung von Gewalt
    Genres: Fantasy, Sci-Fi, Historische Romane, Krimis
    Instagram: @sarah_sander_autor

  • Saskia

    Themen: Depressionen, Angststörung (soziale Phobie), komplexe posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Essstörungen, Magersucht, Co-Abhängigkeit von Alkoholismus, selbstverletzendes Verhalten, Suizidalität, Erfahrungen mit Psychotherapie (speziell Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Traumatherapie), Spezialklinik für Essstörungen, Psychiatrie)
    E-Mail: contact@whoiskafka.de
    Instagram: whoiskafka


  • Saskia

    Themen: ,
    Genres: keine historischen Romane, keine Lyrik
    Twitter und Instagram: @_shiku_


  • Saskia Dreßler

    Autor*in

    Pronomen: they/them
    Themen
    : Rassismus (Antislawismus insbesondere Polen); LGBTQIA+ (asexuell, panromantisch, ); Depressionen und Zwangsstörungen; Autimsusspektrum mit sehr später Diagnose; Psychische Gewalt in der Familie, Mobbing und Ausgrenzung
    Trigger: Gewalt gegen Kinder, Gewalt gegen Tiere, an Kindern
    Genres: für alle Genre offen.
    E-Mailsaskia.dressler@gmx.net
    Twitter: @seitenweiser
    Instagram: @dresslersaskia
    Websitehttp://saskiadressler.com/


  • Was ist Sensitivity Reading?

    Sensitivity Reading bedeutet wörtlich übersetzt »Gegenlesen bei sensiblen Themen«, und ist im englischen Sprachraum bereits etabliert. Sensitivity Reading gehört wie das Lektorat zum Überarbeitungsprozess. Während das Manuskript bei einem Korrektorat auf Rechtschreib- und Grammatikfehler, bei einem (stilistischen) Lektorat auf Stilblüten, Füllwörter oder Infodump geprüft wird, weisen Sensitivity Reader auf Mikroaggressionen und stereotype oder klischeehafte Darstellungen und Narrative hin.

    Was ist ein sensibles Thema?

    Sensible Themen sind solche, deren falsche Darstellung negative Auswirkungen auf die Betroffenen haben. Schreibt man über anderen Lebensweisen (Menschen verschiedener Herkunft oder Communitys), ist es nicht ungewöhnlich, dass aus Unkenntnis ein falsches Bild vermittelt wird. Dadurch werden Vorurteile oder Stigmatisierungen reproduziert und verfestigt. Diese sensiblen Themen müssen nicht das Hauptthema eines Romans sein, sondern können auch durch Nebenfiguren, die einer marginalisierten Gruppe angehören, eingebracht werden.

    Was sind falsche oder problematische Darstellungen?

    Logikfehler gibt es in jedem Bereich. So können in Fantasyromanen schwere Wunden binnen Stunden heilen; Romanfiguren erleben etliche grausame Schlachten, ohne dass es eine Auswirkung auf ihre Psyche hat; eine Scifi-Kuppel auf dem Mond widersetzt sich der Physik; Taj Mahal steht in Arabien; die chinesische Tracht lautet Kimono; psychisch kranke Menschen sind Gruselgestalten. Kann man machen. Manches hat aber Auswirkungen auf die Betroffenen.

    Stereotype Darstellungen von marginalisierten Personen sind problematisch. Sie verstärken Vorurteile und Stigmatisierungen. Oft ist es den Menschen, die diese gewohnten Ausdrucksweisen benutzen, gar nicht bewusst, woher sie stammen und was sie damit eigentlich aussagen. Es sind nur kleine Wörter, aber diese kleinen Wörter malen große Bilder. Und dann fährt man nach Afrika (natürlich ist es ein Land) oder nach Asien (natürlich ist es auch ein Land) und wundert sich, wieso man keine Lehmhütten findet.

    Für die Betroffenen ist es irritierend, sogar schmerzhaft, wenn man dermaßen verkannt wird. Die Realität wird ignoriert und das klischeehafte Bild wird reproduziert, damit die eigene Geschichte mit Drama oder Witz aufzuwerten. Natürlich machen Betroffene auch Späße über sich selbst. Aber das ist Selbstironie – im Gegensatz zum Spaß einer dominanten Gruppe, die die Macht besitzt, sich über andere lustig zu machen, ohne etwas befürchten zu müssen.

    Es wäre eine andere Sache, wenn alle Menschen tatsächlich gleichberechtigt und gleichgestellt wären. Aber struktureller Rassismus existiert, die Diskriminierung von queeren Menschen existiert, die Ausgrenzung und Stigmatisierung von Personen mit Krankheiten oder Behinderungen … Diese Menschen werden an den Rand der Gesellschaft gedrängt, und mit solchen unbedachten Äußerungen oder Darstellungen wird dazu beigetragen, dass diese am Rand bleiben.

    Hinsichtlich Romane finden sich solche Darstellungen häufig bei der äußerlichen Beschreibung und von den Handlungen marginalisierter Figuren wieder. Ein türkischer Gemüsehändler, ein indischer Taxifahrer oder eine vietnamesische Blumenverkäuferin gehören in die gleiche Kategorie wie die karikative Darstellung von dem »Land« Asien oder Afrika. Natürlich gibt es Gemüsehändler mit türkischer Abstammung, ebenso viele Blumenverkäuferinnen, die aus Vietnam gibt. Es gibt auch Chinesen, die nur zwei Schneidezähne haben, Flechtzopf und vietnamesisches Nón lá tragen.

    Wenn man solche Bilder benutzt, setzt man als Autor*in ein Statement. Manchen ist das Statement egal, andere – wie zum Beispiel Betroffene – haben mit den gesellschaftlichen Auswirkungen zu kämpfen.

    Was sind Mikroaggressionen?

    Mikroaggressionen sind nett gemeinte Äußerungen, die aber eine diskriminierende oder vorurteilshafte Aussage besitzen. Während man klischeehafte Darstellungen sehen kann, befinden sich Mikroaggressionen zwischen den Zeilen. Sie sind dazu da, um Menschen ausgrenzen oder fremdmachen, auch wenn sie wohlgemeint sind.

    Zu den Mikroaggressionen gehören Fragen wie »Woher kommst du?« (wenn die Herkunft gemeint ist). Natürlich ist auch Neugier enthalten, aber die Neugier gründet sich darauf, eine fremd aussehende Person zuordnen zu können. So verhält es sich auch mit »Für mich existieren keine Hautfarben« (die Identität und Erfahrungen von BI_PoC werden damit negiert, Rassismus wird herabgespielt), »Für eine Frau bist du sehr intelligent« oder »Sie sprechen aber gut deutsch« (auch wenn es ein Lob ist, wird davon ausgegangen, dass eine Frau generell weniger intelligent ist oder dass man mit bestimmter Hautfarbe Deutsch nicht als Erstsprache haben kann).

    Wie gehe ich damit um?

    Je nach Erfahrung ist es für Außenstehende schwierig, Falschdarstellungen oder Mikroaggressionen zu erkennen und/oder zu verstehen. Wenn die oben genannten Beispiel in einem Dialog passieren, kann man vielleicht an der Mimik unseres Gegenübers sehen, dass Aussagen nicht sonderlich toll waren. Und mit ein bisschen Verständnis wird uns der Grund mitgeteilt. »Es macht mich traurig, wenn dich in die traditionelle Tracht meiner Großeltern trägst, die schmale Augen schminkst und grinsend herumhüpfst« oder  »Du, diese Frage möchte ich nicht beantworten, sie ist mir unangenehm« oder »Wenn du die Hautfarben negierst, negierst du auch meine Erfahrungen«.

    Mit Menschen kann man reden. Man kann Rückfragen stellen (aber bitte nicht auf eine Antwort beharren), sich entschuldigen, verstehen wollen, verstehen … In einem Roman, das bereits veröffentlicht ist, erfolgt Kritik in Form von einer Buchbesprechung oder einer Kundenrezension – im schlimmsten Fall einer Klage.

    Wenn man als Autor*in den Anspruch hat, professionell zu arbeiten, beauftragt man Fachleute für Lektorat, Korrektor, Buchsatz, Cover und, wenn das Manuskript sensible Themen enthält, Sensitivity Reading.

    Wer macht Sensitivity Reading?

    Sensitivity Reader sind Personen aus marginalisierten Gruppen, haben also selbst die Erfahrungen gemacht, wodurch sie sich in die Perspektive der in den Medien dargestellten Menschen hineinversetzen können. Darüber hinaus sind sie mit den Diskursen um ihr Thema vertraut und bemühen sich, verschiedene Sichtweisen aus ihrer Gruppe zu repräsentieren. Sensitivity Reader haben einen Bezug zur Literatur – ob als Buchblogger*innen, Autor*innen, Journalist*innen oder Lektor*innen.

    Unter den Themenbereichen sind die Prüfer*innen mit den Fachgebieten gelistet.

  • Serenity Amber Carter

    Themen: , Demisexualität, PTBS, Depression, Gewalt in der Familie, Emotionaler Missbrauch, Angststörungen, Panikattacken, Hochsensibilität
    Trigger: Schizophrenie, Lungenkrebs, starkes Rauchen
    Genres: keine Erotik
    E-Mailserenityambercarter@gmail.com
    Twitter: @SerenityACarter

  • Sharif Bitar

    Lektor, Übersetzer, promovierter Kulturwissenschaftler (Disability Studies)

    Themen:

    • diskriminierungskritische Sprache
    • leicht verständliche Sprache
    • Behinderung, Disability Studies
    • Repräsentation, Repräsentationskritik
    • Herkunft (insbesondere arabischer Raum)
    • Ökologische Landwirtschaft, Gemüsegärtnerei
    • Konsumkritik

    Genres: Belletristik, Sachtexte, Wissenschaft und Firmenkommunikation

    E-Mail: info@uebletexte.de

    Website: uebletexte.de


  • Sherin Nagib @just.melui

    Autorin, Buchbloggerin

    Pronomen: she/her

    Themen: Rassismus, Islam, Hijab, Arabische Kulturen, Armut, Schwangerschaft, , postnatale Depression, prenatale Depression
    Genres: kein Horror, Thriller oder Erotika
    E-Mail: sherin-nagib@web.de
    Webseite: www.sherin-nagib.de


  • simo_tier

    künstler_ zinester_ aktivist_

    Themen: , Queerness, Greysexual, Behinderung, Unsichtbare Behinderung, Neurologische Krankheiten, , Elektrorollstuhl, Neurodivergenz  (Angststörung, Depression), Ableismus, Trans, nicht binärität (Agender), , Migration, aussterbende Sprache/Kultur, Gewalterfahrung (Stalking, Vergewaltigung), Sucht, Isolation durch Marginalisierung
    Genres: alles außer akademische Texte
    Websitesimo_tier.de
    Instagram: @simo_tier
    Twitter: @simo_tier

  • skalabyrinth / karlabyrinth

    Schreibfisch

    Pronomen: Keine Anrede. Möglichst neutrale Bezeichnungen. Wenn nicht zur Hand, ist Maskulinum in Ordnung. Im Fall von Mut, mit -fisch entgendern. (Beispiel: Schreibfisch.)
    Themen: – Ableismus (besonderer Schwerpunkt: Sansim).
    – Themen rund um Trans- und Nichtbinär-Sein. (Besondere Schwerpunkte: Trans masc Feindlichkeit und trans- und nicht-binär-feindlicher/freundlicher Weltenbau.)
    – Asexualität, Allonormativität im Weltenbau.
    – Polyamorie und Beziehungsanarchie.
    – Promisquität.
    – Sexismus.
    – Consent-Culture.
    Was ich bedingt kann:
    . (Ich bin autistisch und beobachte Diskurse, aber ich fühle mich noch nicht sicher genug darin, um zu behaupten, die meisten unguten Tropes zu finden. Hier also eher eine andere Person suchen, aber wenn ihr mich für was anderes sucht, oder wenn es speziell darum geht, zu schauen, wo im Weltenbau Raum für neuroatypische Menschen ist, schaue ich auch diesbezüglich gern mit drauf.)
    – Leben mit Sehbehinderung abseits von . (Ich nehme darüber wenig Diskurs wahr.)
    – Lookism (fällt mir häufig auf. Ich arbeite mich zunehmend in das Thema ein.)
    Content Warnings hätte ich gern für das Thema Alkohol, besonders für “Casual Use” und für Charaktertode von zentralen Figuren.
    Derzeit biete ich SR wegen rechtlichen Schwierigkeiten nur im Tausch an oder für Projekte, die mir am Herzen liegen. Das ändert sich in Zukunft.
    Twitter: @karlabyrinth

  • Sonja Collison

    Creative Producer (Film), Anti-Rassismus Coach

    Themen: Rassismus(Kritik), Kolonialismus, Migration, , Exotismus, BPOC, afrikanische Diaspora, Colorism, Kulturelle Vielfalt und Vielfalt in den Medien.
    Genre: Film und Fernsehen
    E-Mail: Collison-media@outlook.com
    Instagram: @sunny_sunshines_world


  • Sophie Charlotte Rieger

    aka Filmlöwin

    Themen: Mein Schwerpunkt ist das Thema Gender im Film. Hierzu gebe ich Workshops an Filmhochschulen und biete dramaturgische Beratung für Film- und Serienproduktionen an. In diesem Zusammenhang habe ich mich intensiv mit der Darstellung von sexualisierter Gewalt im Film auseinandergesetzt und bearbeite gerne Stoffe zu diesem Thema. Als dritter Themenkomplex liegt mir auf Grund eigener Erfahrungen das Thema „Psychische Krankheiten“ am Herzen.
    Genres: Drehbuch genreübergreifend (viele Jahre Berufserfahrung im Drehbuchlektorat); andere Formate gerne auf Anfrage.
    E-Mail: sophie@filmloewin.de
    Twitter, Instagram: @filmloewin
    Website: www.filmloewin.de


  • Tanja Kollodzieyski

    Themen: Rollstuhlnutzung/Leben mit Rollstuhl, Spastik, Motorik, , körperliche Behinderung, Inklusion
    Genres: kein Horror
    E-Mail: tk@thabs.de
    Twitter, Facebook und Instagram: rollifraeulein


  • Tina Kalinowski

    Buchhändlerin, Texterin

    Themen: LGBTQIA+ mit den Schwerpunkten Homosexualität, Homo- und Queerfeindlichkeit, lesbisches Leben sowie Questioning
    Geschlecht & Sexismus mit den Schwerpunkten , Cissexismus, (Queer)Feminismus sowie Questioning
    Dabei Intersektionalität immer im Blick. Außerdem: veganer Lebensstil
    Genres: Kinderbuch
    Website: http://tina-kalinowski.de
    E-Mail: hallo@tina-kalinowski.de

  • Wie finde ich den*die richtige Sensitivity Reader*in?

    Gehen Sie Liste der Sensitivity Reader*innen durch, die für das Thema spezialisiert sind, über das Sie schreiben wollen. Unter den verschiedenen Oberbegriffen finden Sie die Prüfer*innen mit den jeweiligen Themengebieten, Genres sowie die Kontaktdaten. Stellen Sie Ihr Projekt vor und benennen Sie konkret, wobei sie Feedback benötigen. Handelt es sich um die Umsetzung des Stoffes (Sensitivity Beratung) oder um die Bearbeitung des Manuskripts (Sensitivity Reading)? Achten Sie bitte darauf, dass es sich um sensible Themen handelt und benennen Sie triggernde Inhalte, sodass sich die Sensitivity Reader*innen darauf vorbereiten oder notfalls das Projekt vorsorglich ablehnen können.

    Beratung oder komplette Bearbeitung des Manuskripts – was ist das Richtige für mich?

    Wenn das Manuskript noch nicht geschrieben ist oder in den Babyschuhen steckt und Sie sich vergewissern wollen, dass die Idee, der Plot oder die Figuren authentisch sind und/oder Ihre Geschichte keine problematischen Narrative beinhalten, eignet sich eine Sensitivity Beratung. Wenn Sie nur an bestimmten Textabschnitten Unsicherheiten haben, können Sie ein partielles Sensitivity Reading vereinbaren. Das kann beispielsweise zutreffen, wenn Sie nur in einer Szene eine Figur einbauen, die z. B. eine hat. Ein komplettes Sensitivity Reading eignet sich, wenn Sie ein fertiges Manuskript haben und es auf authentische Darstellungen, problematische Klischee oder Stereotype und Mikroaggressionen überprüfen lassen wollen. Dafür können Sie einen oder mehrere Sensitivity Reader*innen heranziehen, vor allem wenn verschiedene Themen behandelt werden.

    Wie werden Honorare berechnet?

    Bei der Sensitivity Beratung wird gewöhnlich nach Stundensatz abgerechnet, und auch der Normseitenpreis bei partiellem oder kompletten Sensitivity Reading richtet nach dem Stundenhonorar – denn je nach Aufwand kann die Anzahl der Seiten, die ein*e Sensitivity Reader*in pro Stunde schafft, sehr unterschiedlich sein.

    Ist nur jede paar Seiten ein Kommentar notwendig, weil sich der*die Autor*in bereits mit dem Thema auseinandergesetzt hat, sind die Seitenpreise ähnlich wie bei einem Korrektorat. Wird der Text sowohl auf der inhaltlichen und sprachlichen Ebene umfangreich geprüft; alternative Umsetzungen im Plot oder in der Wortwahl vorgeschlagen und (in einem abschließenden Feedback oder Gespräch) erläutert, sind wie bei einem umfangreichen Lektorat angemessen.

    Die meisten Sensitivity Reader*innen gehen auch gern auf die finanzielle Lage von Privatpersonen, besonders solcher aus marginalisierten Gruppen ein. Sprechen Sie es an, wenn Sie Probleme mit den Preisen haben.

    Worauf muss ich bei der Auftragserteilung achten? 

    Am besten Sie halten den Auftrag schriftlich fest, wobei ein Vertrag oder eine formlose E-Mail gleichermaßen rechtsgültig ist. Es kommt zu keinem Vertragsverhältnis mit den Betreiberinnen von sensitivity-reading.de. Im Auftrag werden Leistung, Umfang, Durchgänge, Bearbeitungszeitraum und das Honorar definiert.

     

    Wir danken Ihnen dafür, dass Sie sich Gedanken um die Repräsentation von marginalisierten Gruppen und verschiedenen Lebensweisen machen, und wünschen Ihnen viel Erfolg mit Ihrem Projekt.

  • tomate

    Aktivist und Autor

    Wenn denn jemand einen Namen verwenden will: Jascha Urbach

    Pronomen: er/ihm
    Themebereiche: ADHS, Depression, Homosexualität, Coming Out, unsichtbare Behinderung, Fetisch, LGBTQIA+, PTBS,
    Genres: Keine Krimis und Thriller
    E-Mail: tomate@tomate.su
    Social Media: Twitter @herrurbach, Instagram @herrurbach
    Website: https://tomate.su


  • Tristan Lánstad

    Themen: , trans*, transmaskulin, Cissexismus, Sexismus, Transfeindlichkeit, , , Homofeindlichkeit, , , ADHS, Borderline, posttraumatische Belastungsstörung (PTBS, CPTSD), Trauma, emotionaler Missbrauch, sexuelle Gewalt, Vergewaltigung, Mobbing, Depressionen, Angststörungen, Polyamorie, Alkoholismus, Essstörungen, Binge Eating Disorder, Anorexie, Fatshaming/Fettfeindlichkeit
    Twitter: @desastertristan
    E-Mail: desastertristan@fervorcraft.de


  • tuex

    Themen:

    • , , Pansexualität, Asexualität, trans*, Sexismus, Cissexismus, Enby erasure, Trans- und Queerfeindlichkeit, Biologismus, Polyamorie und Beziehungsanarchie
    • Fatshaming/
    • Depressionen, Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD/PTBS), OCD
    • Körperliche Gewalt, Vergewaltigung, Gewalt in Beziehungen (psychisch)

    (potentielle Trigger: Vergewaltigungsbeschreibungen/-erzählungen, Autounfälle)
    Genres: gerne YA, philosophische Texte, Science Fiction, Fantasy, andere aber auch.
    Nicht: Krimi, Mord, Thriller/Grusel, Erotica
    E-Mail: meow@minituex.eu
    SoMe-Handle: @tuex_li


  • Valo Christiansen

    Mehrsprachige*r Linguist*in, beherrscht auch geschlechterinklusive Sprache im Spanischen und Französischen

    Anrede: Guten Tag/Hallo + Name
    Pronomen: alle Neopronomen
    Themen: , Queerness, Pansexualität, , Coming-out, Demisexualität, Quoiromantik, Questioning, trans*, , Sexismus, Geschlecht und Geschlechterrollen, Heteronormativität, Cisnormativität, Depression, Panikattacken (alles mit intersektionalem Blick), , ADHS
    Ausgeschlossene Inhalte: Detaillierte Darstellung von Gewalt, sexueller Gewalt, Suizid, selbstverletztendem Verhalten. Falls mit Andeutungen oder wenig Details gearbeitet wird, bitte eine Content Note mit genauer Seitenangabe. Genres: Fantasy, Romance, Coming of Age, Lyrik, grundsätzlich offen für alle Genres außer Horror und Thriller. Sehr erfahren mit akademischen Texten.
    E-Mail: info@queersensitivityreading.com
    Homepage: queersensitivityreading.com
    Twitter: @meersocke
    Instagram: @meernichtweniger  


  • Hier finden Sie eine Liste mit einschlägiger Literatur zur Vertiefung. Diese kann sowohl Autor*innen zur Recherche dienen (z. B. bevor das Manuskript geschrieben oder an Sensitivity Reader weitergeleitet wird), als auch für Sensitivity Reader hilfreich sein, da wir den Anspruch haben, dass diese über die aktuellen Diskurse in ihren Bereichen informiert sind.

    Falls Sie bemerken, dass ein Buch auf der Liste fehlt, schreiben Sie uns gerne an info@sensitivity-reading.de.

    Rassismus

    Alice Hasters (2019): Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen: aber wissen sollten

    Fatima El-Tayeb (2016): Undeutsch. Die Konstruktion des Anderen in der postmigrantischen Gesellschaft

    Fatma Aydemir, Hengameh Yaghoobifarah (2019): Eure Heimat ist unser Albtraum

    Ferda Ataman (2019): Ich bin von hier. Hört auf zu fragen!

    Karim Fereidooni, Meral El (2017): Rassismuskritik und Widerstandsformen (Open Source)

    Maischa Eggers, Grada Kilomba, Peggy Pesche, Susan Arndt (2017): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland

    María do Mar Castro Varela, Paul Mecheril (2016): Die Dämonisierung der Anderen

    Mohamed Amjahid (2017): Unter Weißen. Was es heißt, privilegiert zu sein

    Natasha A. Kelly (2008): Afroism. Zur Situation einer ethnischen Minderheit in Deutschland

    Noah Sow (2018, Neuauflage): Deutschland Schwarz Weiß

    Reni Eddo-Lodge (2019): Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche

    Robin DiAngelo (2018): White Fragility. Why it's so hard for white people to talk about racism

    Susan Arndt, Nadja Ofuatey-Alazard (2011): Wie Rassismus aus Wörtern spricht: Kerben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk

    Tupoka Ogette (2018): exit RACISM. rassismuskritisch denken lernen

    Antisemitismus und Islamfeindlichkeit

    Max Czollek (2018): Desintegriert euch!

    Naime Çakır (2014): Islamfeindlichkeit

    Oliver Polak (2018): Gegen Judenhass

    Wassilis Kassis. Bülent Uçar (2019): Antimuslimischer Rassismus und Islamfeindlichkeit

    Ableism und Behindertenfeindlichkeit

    Mika Murstein (2018): I'm a queerfeminist cyborg, that's okay. Gedankensammlung zu Anti/Ableismus

    Raul Krauthausen (2014): Dachdecker wollte ich eh nicht werden. Das Leben aus der Rollstuhlperspektive

    Queerfeindlichkeit

    Ashley Mardell (2016): The ABC's of LGBT+

    FaulenzA (2017): Support your sisters not your cisters. Über Diskriminierung von trans*Weiblichkeiten

    Felicia Ewert (2018): Trans. Frau. Sein.: Aspekte geschlechtlicher Marginalisierung

    Jayrôme C. Robinet (2019) Mein Weg von einer weißen Frau zu einem jungen Mann mit Migrationshintergrund

    Fatshaming/

    Magda Albrecht (2018): Fa(t)shionista: Rund und glücklich durchs Leben

    Allgemein

    Anatol Stefanowitsch (2018): Eine Frage der Moral. Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen

    Carolin Emcke (2016): Gegen den Hass

    Eva Berendsen, Saba-Nur Cheema, Meron Mendel (2019): Trigger-Warnung. Identitätspolitik zwischen Abwehr, Abschottung und Allianzen

    Lea Schmid, Darla Diamond, Petra Pflaster (u.a.) (2017): Lookismus. Normierte Körper – Diskriminierende Mechanismen – (Self-)Empowerment

  • Victoria Linnea

    Freie Lektorin, Schreibcoach

    Pronomen: sie/ihr (eng.: they)

    Themen: Rassismus, Exotismus, Darstellung von PoC in den Medien, insbesondere ostasiatische und südostasiatische Kultur; Sexismus; häusliche Gewalt und andere Gewalterfahrungen; Hochsensibilität, Synästhesie
    Genres: Gewaltdarstellungen (insbesondere sexuelle) bitte vorher angeben, keine gewaltverherrlichenden Inhalte
    E-Mailvictoria@sensitivity-reading.de
    Twitter@victorialinnea1
    Instagram@victorialinnea11

  • Violett B.

    Studentin mit sozialwissenschaftlichem Abschluss

    Themen: Depressionen, ADHS (Diagnose im Erwachsenenalter), PTBS (Symptome bestehen nicht mehr), Binge Eating Disorder, Sexueller Missbrauch im Kindesalter, Psychiatrieerfahrungen (Jugendalter), Leben in einer betreuten Wohngruppe (Jugendalter), Selbstverletzung, Mobbing, Diskriminierung im Arbeitsleben, Sexuelle Belästigung im Erwachsenenalter (öffentlicher Raum)
    Genres: offen für alle Genres
    E-Mailviolettsensitivity@gmail.com

  • Sensitivity Reader*innen prüfen Romane auf schädliche oder missverständliche Darstellungen und Mikroaggressionen. Sie besprechen mit den Autor*innen die problematischen Aspekte und zeigen und Alternativen auf. Dabei geht es ihnen nicht darum, Themen zu verbieten oder gar zu zensieren, sondern um Authentizität und den sensiblen Umgang mit bestimmten Themen.

    Sensitivity Reader*innen sind Personen aus marginalisierten Gruppen, die sich mit den Diskursen um ihr Thema auseinandersetzen und einen Bezug zur Literatur haben – ob als Buchblogger*innen, Autor*innen, Journalist*innen oder Lektor*innen. Sensitivity Reader bemühen sich, verschiedene Sichtweisen aus ihrer Gruppe zu repräsentieren, doch da die Qualifikation die eigene Lebenswelt ist, kann ein Sachverhalt unter den Betroffenen unterschiedlich gewertet werden. Manche Autor*innen ziehen deshalb verschiedene Sensitivity Reader zurate.

    Sensitivity Reading ersetzt kein Lektorat, vielmehr ist es ein ergänzender Schritt für das Lektorat, weshalb wir ein Austausch zwischen den Sensitivity Readern und Lektor*innen empfehlen.

    Sensitivity Reading kann unterschiedlich realisiert werden. 

    Sensitivity Beratung: Wenn das Manuskript noch nicht geschrieben ist oder in den Babyschuhen steckt und Sie sich vergewissern wollen, dass die Idee, der Plot oder die Figuren authentisch sind und/oder Ihre Geschichte keine problematischen Narrative beinhalten, können Sie Sensitivity Reader zur Beratung heranziehen.

    Partielles Sensitivity Reading: Wenn Sie nur an bestimmten Textbaschnitten Unsicherheiten haben, können Sie Sensitivity Reader heranziehen, die sich diese Stellen anschauen. Das kann beispielsweise zutreffen, wenn Sie nur in einer Szene eine Figur einbauen, die z. B. eine Behinderung hat.

    Komplettes Sensitivity Reading: Wenn Sie ein fertiges Manuskript haben und es auf authentische Darstellungen, problematische Klischee oder Stereotype und Mikroaggressionen überprüfen lassen wollen, können Sie einen oder mehrere Sensitivity Reader*innen dafür heranziehen, vor allem wenn verschiedene Themen behandelt werden.

  • Wenn Sie als Sensitivity Reader*in auf unserer Seite gelistet werden wollen, nutzen Sie das untenstehende Kontaktformular. So wie Sie Ihre Expertise unter “Themen” auslisten, kommt dieser Text auf Ihr Profil, dass Sie unter https://sensitivity-reading.de/[vorname]-[nachname] einsehen können. Erzählen Sie uns auch unter “Ihre Nachricht an uns” etwas über Sie und Ihren Erfahrungen als Betroffene*r, damit wir Sie als Person kennenlernen können.

    Voraussetzung für die Listung auf unserer Website:

    1. Sie sind von einer oder mehreren Diskriminierungsformen negativ betroffen. Es genügt nicht, dass Angehörige oder Familienmitglieder oder Partner*innen aus einer marginalisierten Gruppe stammen. Ihre Perspektive und Expertise ergibt sich aus der Diskriminierungserfahrung.
    2.  Sie haben einen Bezug zur Literatur oder zum Film – geben Sie gerne unter Zusätzliche Angabe zur Person” Ihren Beruf an.
    3. Sie sind mit den Diskriminierungsstrukturen Ihrer Marginalisierung vertraut und haben sich mit den Diskursen auseinandergesetzt.

     

    Das Team arbeitet ehrenamtlich an diesem Projekt. Für die Aufnahme in die Datenbank nehmen wir keine Gebühren, es gibt keine Vermittlung bzw. Vermittlungsgebühren; die Serverkosten und die Pflege der Website zahlen wir privat. Wir sind daher auf Spenden angewiesen, um diese Seite am Laufen zu halten.



    • Xenia Wucherer

      Freie Lektorin und Autorin, Schreibcoach

      Pronomen: sie/ihr

      Themen: Sexismus, Mikroaggressionen, Rassismus, Migration, psychische Erkrankungen (insbesondere Depressionen), , Suizidalität, selbstverletzendes Verhalten, Heteronormativität, Intersektionalität, Gewalterfahrung, sexuelle Gewalt, Inklusion, Mobbing, Cybermobbing, Umgang mit Schönheitsidealen (Bodyshaming, Rassismus), Klassismus
      Genres: Fantasy, Contemporary, Sci-Fi, Thriller, Liebesromane, Horror, Historisches, YA/NA
      Website: de.equal-writes.com/lektorat/ (Diversity Test im Newsletter)
      E-Mail: hi@equalwrites.de
      Instagram: @equalwritesde
      Twitter: @equalwrites_


    • Yvonne Tang

      Ostasienwissenschaften (B.A.), Transcultural Studies (M.A.)

      Pronomen: sie/ihr

      Themen: Demisexualität, Depression, emotionaler Missbrauch, Exotismus, Heteronormativität, körperliche Gewalt, Mehrsprachigkeit, Mikroaggressionen, , Psychotherapie, anti-asiatischer Rassismus, selbstverletzendes Verhalten, Sexismus, Suizidalität
      Genres: alles außer Horror und Erotica
      E-Mail: bookish.yvonne@gmail.com
      Instagram: @bookish.yvonne
      Webseite: www.yvonnekommentiert.wordpress.com